Herr Motte,
Sie sind ganz offensichtlich ein „anywhere“. Keine Schande, man kann so denken und fühlen.

Auch ich kann nachvollziehen, daß ich mit einem gebildeten japanischen, tschuktschischen oder argentinischen Mathematiker, der noch dazu Straßenbahn- und Wagner- oder Mahlerfan ist, sehr viel mehr gemeinsam habe oder zumindest Redestoff, als mit dem Penner Olaf unter der Bahnbrücke oder der hageren tätowierten Friseuse mit Altstimme, die FKK macht und DSDS-Fan ist.

Aber wenn die Nationen und Völker abgeschafft werden und nur noch diese lateralen „Zusammenhänge“, wie die früheren „Alternativen“ es nannten, existieren, sind wir alle Spielbälle der internationalen Siewissenschonwasichmeinekreise. Ohne sich wehren zu können.
Natürlich mit Ausnahme bestimmter ausreichend wohlhabender Kreise, zu denen Sie hoffentlich gehören.

Die Nationen und Völker sind die Rahmen und Zusammenhänge, die Solidarität, Selbstverständnis und Wehrhaftigkeit, ja Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ermöglichen. Deshalb fühle ich mich auch mit solchen, über die man schonmal die Nase rümpfen könnte oder müßte, durchaus in einer gewissen Weise verbunden. Da kann man nicht raus.

So sehe ich das.