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Spritzenattacken, Messerstiche, Plünderungen: Frankreichs ‚Fête de la Musique‘ endete mit Hunderten Strafanzeigen

Spritzenattacken, Messerstiche, Plünderungen: Frankreichs ‚Fête de la Musique‘ endete mit Hunderten Strafanzeigen

Spritzenattacken, Messerstiche, Plünderungen: Frankreichs ‚Fête de la Musique‘ endete mit Hunderten Strafanzeigen

Links sieht man Migranten beim Zerstören einer Rolltreppe in Paris, daneben Plünderungen – beides Taten während eines Musikfestivals namens „Fête de la Musique“ in Frankreich
Links sieht man Migranten beim Zerstören einer Rolltreppe in Paris, daneben Plünderungen – beides Taten während eines Musikfestivals namens „Fête de la Musique“ in Frankreich
Migranten zerstören in Paris eine Rolltreppe, Plünderungen in Paris. Foto: Screenshot X
Spritzenattacken, Messerstiche, Plünderungen
 

Frankreichs ‚Fête de la Musique‘ endete mit Hunderten Strafanzeigen

Was als fröhliches Festival begann, wurde rasch zum Albtraum: In Paris kam es zu Ausschreitungen, Raubüberfällen und sexuellen Übergriffen. Mehr als 140 Frauen meldeten beim „Fête de la Musique“ Angriffe mit Spritzen – mit unbekannten Substanzen.
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PARIS. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es im Umfeld der französischen Musikfeier „Fête de la Musique“ zu zahlreichen Ausschreitungen und Gewaltdelikten gekommen. Unter anderem stellten mindestens 145 Frauen Strafanzeigen, weil sie mit Spritzen verletzt wurden, wie die Zeitung Le Parisien berichtet.

Die Betroffenen klagten über Unwohlsein und mußten teilweise in Krankenhäuser eingeliefert werden. Welche Substanz ihnen gespritzt wurde, ist derzeit noch unbekannt. Mindestens zwölf Tatverdächtige wurden im Zusammenhang mit den Spritzen-Attacken festgenommen. In sozialen Medien soll es zuvor Aufrufe gegeben haben, Frauen während der „Fête de la Musique“ anzugreifen und mit Spritzen zu stechen, teilte das Innenministerium mit.

In der Hauptstadt Paris kam es zudem zu Plünderungen, Messerangriffen und mehreren sexuellen Übergriffen, wie die Zeitung Le Figaro berichtet. Landesweit wurden 371 Personen festgenommen, 14 Menschen befinden sich nach Behördenangaben in kritischem Zustand. Die Polizei registrierte Dutzende verletzte Einsatzkräfte und Teilnehmer. Die Justizbehörden haben Ermittlungen wegen versuchter Tötung, Raub und organisierter Gewalt eingeleitet. Nach Angaben der Feuerwehr kam es zu 51 Fahrzeugbränden sowie 39 Bränden im öffentlichen Raum. Auf Videoaufnahmen ist unter anderem zu sehen, wie junge Migranten eine Rolltreppe in Paris zerstören.

In Paris mußte die Polizei Tränengas einsetzen

Die Polizei mußte im Stadtzentrum in mehreren Fällen Tränengas einsetzen, um größere Menschenansammlungen zu zerstreuen. Brennpunkte der Unruhen waren insbesondere die Viertel rund um Châtelet und Les Halles. Videos, die über soziale Netzwerke verbreitet wurden, zeigten, wie Einsatzkräfte unter Druck in das Einkaufszentrum Les Halles ausweichen mußten, nachdem sie von einer Gruppe junger Migranten bedrängt worden waren.

Auch außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums kam es zu Gewalttaten. So berichtet ein Abgeordneter der Pariser Oppositionsfraktion (Les Républicains), Aurélien Véron, von einem mutmaßlichen Übergriff auf ein Paar in der Nähe der Kirche Saint-Eustache, das demnach getreten und geschlagen worden sei.

In einem weiteren Vorfall wurde eine junge Frau auf einer Brücke in der Nähe des Seine-Ufers von mehreren Personen mit Tritten zu Boden gebracht. Der frühere Polizist Sébastien Jallamion sprach von einer mutmaßlich koordinierten Raubtechnik, bei der Opfer mit Gewalt niedergestreckt und ausgeraubt würden, während zusätzliche Schläge den eigentlichen Vorgang verschleiern sollten. In sozialen Medien teilten zahlreiche Nutzer Videoaufnahmen des Festivals, auf denen Schlägereien und körperliche Angriffe zu sehen sind.

Innenminister spricht von „nicht zufriedenstellendem“ Verlauf

Bei zwei Geschäften – einer Filiale der Sportmarke Nike und einer Parfümerie der Kette Sephora – kam es laut Polizei zu gezielten Plünderungen. Zudem wurden Dutzende Fälle sexueller Übergriffe angezeigt. In einem besonders schweren Fall werde wegen versuchten Totschlags ermittelt: Ein im November 2007 geborener Minderjähriger sei mit einer Stichverletzung im Unterbauch auf offener Straße im 13. Arrondissement aufgefunden worden. Die Ermittlungen dazu dauerten an.

Videoaufnahmen zeigen Plünderungen in der Hauptstadt. Auch auf diesen Aufnahmen sind in erster Linie Migranten zu sehen:

Das Umfeld von Innenminister Bruno Retailleau (Les Républicains) sprach am Sonntag von einem „nicht zufriedenstellenden“ Verlauf, verwies jedoch auch auf die schnelle Einsatzbereitschaft der Sicherheitskräfte. „Die Zahl der Festnahmen und die Vielzahl an Gewahrsamnahmen sprechen für ein entschlossenes Vorgehen“, hieß es. Positiv bewertete das Ministerium den Rückgang der Verletzten unter den Beamten im Vergleich zum Vorjahr.

Paris ist vermüllt

Die Pariser Müllentsorgung war am Sonntagmorgen mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In zahlreichen Videos war zu sehen, wie sich Müllberge auf Gehwegen und Fahrbahnen türmten. Ein Video, das vielfach geteilt wurde, zeigte einen städtischen Müllarbeiter, der sichtbar entnervt auf die zurückgelassene Verwüstung reagierte.

Die „Fête de la Musique“ ist ein seit 1982 jährlich stattfindendes Musikfestival. Üblicherweise treffen sich dabei Menschen auf den Straßen, musizieren gemeinsam oder hören den Musikern zu. (lb)

Migranten zerstören in Paris eine Rolltreppe, Plünderungen in Paris. Foto: Screenshot X
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