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Ukraine-Krieg: Deshalb ist Europa nach Trumps Telefonat mit Putin „schockiert“

Ukraine-Krieg: Deshalb ist Europa nach Trumps Telefonat mit Putin „schockiert“

Ukraine-Krieg: Deshalb ist Europa nach Trumps Telefonat mit Putin „schockiert“

Links sitzt US-Präsident Donald Trump und verschränkt die Arme, daneben sitzt der russische Präsident Wladimir Putin und hebt eine Hand
Links sitzt US-Präsident Donald Trump und verschränkt die Arme, daneben sitzt der russische Präsident Wladimir Putin und hebt eine Hand
US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin / Foto: IMAGO / MediaPunch / IMAGO / ITAR-TASS
Ukraine-Krieg
 

Deshalb ist Europa nach Trumps Telefonat mit Putin „schockiert“

Nach einem langen Telefonat mit Putin zeigt sich Donald Trump überzeugt: Der Kremlchef wolle den Krieg beenden. Europas Reaktion: verhalten bis schockiert. Warum Brüssel so auf das Gespräch reagiert.
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WASHINGTON/MOSKAU/BRÜSSEL. Nach einem mehr als zweistündigen Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat sich US-Präsident Donald Trump überzeugt gezeigt, daß der Kremlchef den Krieg gegen die Ukraine beenden wolle. „Es ist ein Blutbad. Und ich glaube, daß er es beenden will“, erklärte er am Montag vor Reportern im Weißen Haus.

Während Trump in seinen Äußerungen betonte, er sehe eine „gute Chance“ auf ein baldiges Kriegsende, reagierten europäische Partnerstaaten mit offener Skepsis. Nach Angaben einer mit dem Gespräch vertrauten Person seien mehrere europäische Staats- und Regierungschefs „schockiert“ über Trumps Gesprächsführung gewesen – insbesondere darüber, daß er Putin nicht mit weiteren Sanktionen unter Druck setzen wolle.

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, schrieb lediglich knapp auf X, das auf das Telefonat mit Putin folgende Gespräch europäischer Staatschefs, darunter Kanzler Friedrich Merz (CDU), mit Trump sei „gut“ gewesen. Zugleich betonte sie, es sei entscheidend, daß die USA „engagiert bleiben“. In diplomatischen Kreisen hieß es hingegen, man sei besorgt, Trump könne zu früh auf eine Friedenslösung setzen, ohne konkrete Zugeständnisse Moskaus abzuwarten.

Trump bringt den Vatikan als Verhandlungsort ins Spiel

Ukrainische Offizielle äußerten den Vorwurf, Rußland verhandle nicht in gutem Glauben. Die Gesprächsangebote seien vor allem darauf ausgelegt, Trump von einer härteren Gangart gegen den Kreml abzuhalten. Auch werde befürchtet, Moskau wolle nur Zeit gewinnen, um seine militärische Lage zu verbessern.

Trump hingegen bekräftigte, er halte sowohl Putin als auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für grundsätzlich gesprächsbereit. Selenskyj sei ein „starker Mann“ und wolle ebenfalls ein Ende des Krieges. Als möglichen Ort für Verhandlungen brachte Trump den Vatikan ins Spiel. „Es wäre großartig und hilfreich“, so der frühere Präsident. Der Heilige Stuhl äußerte sich bislang nicht zu den Überlegungen.

Trump erklärte weiter, er habe Putin in dem Telefonat direkt gefragt: „Wann werden wir das beenden, Wladimir?“ Zwar denke er über mögliche Sanktionen nach, eine genaue „rote Linie“, ab der er diese verfolgen werde, wolle er aber nicht öffentlich benennen. „Große Egos“ seien im Spiel, räumte er ein, doch „ich glaube, Putin hat genug davon und will aufhören“. Das Telefonat war bereits das dritte bilaterale Gespräch der beiden Präsidenten seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Januar. (rr)

US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin / Foto: IMAGO / MediaPunch / IMAGO / ITAR-TASS
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