MELBOURNE. Der australische Senat hat am Dienstag eine seiner Senatorinnen für insgesamt sieben Sitzungstage aus dem Parlament ausgeschlossen. Die Abgeordnete Pauline Hanson war zuvor mit einer Burka im Plenum aufgetaucht. Dies hatte die 71jährige 2017 schon einmal getan – damals wurde sie nicht bestraft, wie ABC berichtet.
Mit der jetzigen Aktion machte Hanson auf ihre Forderung aufmerksam, ein Burka-Verbot im ganzen Land einzuführen. Die Senatorin führt die migrationskritische Oppositionspartei One Nation. „Sie wollten die Burka nicht verbieten, dafür haben sie mir das Recht genommen, eine Burka im Parlament zu tragen“, sagte sie mit Blick auf die anderen Senatoren. Das sei Doppelmoral.
Hanson: Burka unterdrückt Frauen
Bei X verwies die Politikerin auch darauf, daß weltweit mehr als 20 Staaten die Burka verboten hätten. Diese Staaten hätten erkannt, „daß es sich um ein Instrument zur Unterdrückung von Frauen handelt, die nationale Sicherheit aufs Spiel setzt, den radikalen Islam fördert und den sozialen Zusammenhalt bedroht“.
Die australische Außenministerin Penny Wong von der Labor-Partei warf Hanson hingegen vor, „eine gesamte Religion verspottet und verleumdet“ zu haben. „Ihre haßerfüllte und oberflächliche Prahlerei zerreißt unser soziales Gefüge, und ich glaube, daß es Australien schwächt und grausame Folgen für viele unserer Schwächsten hat, auch auf unseren Schulhöfen.“
Die Partei „Pauline Hanson’s One Nation“ ist derzeit mit vier Sitzen im australischen Senat vertreten. Hanson hatte die Partei 1997 gegründet, nachdem sie zuvor für die Liberale Partei ins Parlament gewählt worden war. „Wir verteidigen unsere Verfassung und stehen auf gegen globale Agenden und für die individuellen Rechte und fundamentalen Freiheiten aller Australier“, heißt es auf der Website. (ser)





