Anzeige
Anzeige

Großbritannien: So beeinflußt das Farage-Comeback die Parlamentswahl

Großbritannien: So beeinflußt das Farage-Comeback die Parlamentswahl

Großbritannien: So beeinflußt das Farage-Comeback die Parlamentswahl

Nigel Farage am Montag in Westminster auf dem Weg zu einer Fernsehsendung. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tayfun Salci
Nigel Farage am Montag in Westminster auf dem Weg zu einer Fernsehsendung. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tayfun Salci
Nigel Farage am Montag in Westminster auf dem Weg zu einer Fernsehsendung. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tayfun Salci
Großbritannien
 

So beeinflußt das Farage-Comeback die Parlamentswahl

Mister Brexit ist wieder da: Bei der Unterhauswahl steigt Nigel Farage mit seiner Partei ins Rennen ein. Was bedeutet das für Großbritannien und die aussichtslosen Konservativen?
Anzeige

LONDON. Für die Unterhauswahlen am 4. Juli hat Nigel Farage den Antritt seiner rechtskonservativen Reform UK-Partei angekündigt. Der 60jährige, der sich aus der Politik zurückgezogen hatte, kandidiert auch im ostenglischen Küstenort Clacton für ein Direktmandat. Laut einer Umfrage hat er gute Chancen, es zu gewinnen.

Damit scheint die Niederlage der seit 14 Jahren regierenden Tories endgültig besiegelt. In Umfragen liegen sie deutlich hinter der linken Labour Party. Da Farages Kandidaten vor allem den konservativen Bewerbern Stimmen wegnehmen dürften, wird das Rennen für Premierminister Rishi Sunak noch aussichtsloser, als es ohnehin schon ist.

Farage könnte die Tories 60 Sitze kosten

Reform UK erhalte die größte Zustimmung von denjenigen, die 2019 den Aufruf des damaligen konservativen Regierungschefs Boris Johnson, „Get Brexit Done“, unterstützten, sagte Großbritanniens renommiertester Wahlforscher John Curtice: „Viele von ihnen würden wahrscheinlich zu den Konservativen zurückkehren, wenn Farage keine Option wäre.“ Der Antritt von dessen Partei könnte die Tories bis zu 60 Sitze kosten, schätzt der Experte.

Diese werden nicht alle an die Reform UK, sondern durch das Mehrheitswahlrecht vor allem an Labour gehen. Der Kandidat mit den meisten Stimmen holt den Sitz für das Parlament in Westminster. Teilen sich die rechten Wähler zwischen den Tories und Farage auf, steigen die Chancen, auch mit wenig Stimmen das Direktmandat zu gewinnen. Landesweit werden der Reform UK elf Prozent vorausgesagt.

Einwanderung wird zum Wahlkampfthema

Farage hatte das Referendum für den Austritt des Königreichs aus der EU 2016 maßgeblich vorangetrieben. Aus seiner damaligen Brexit-Partei ist die heutige Reform UK entstanden. Aus der Europawahl vor fünf Jahren war diese als klarer Sieger hervorgegangen, bis alle Briten ihre Sitze in Brüssel nach dem Brexit aufgeben mußten. Farage gilt als Vertrauter des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auf der Insel.

Die weiterhin ungebremste Einwanderung macht Farage zum Hauptthema im Wahlkampf. Dabei greift er die Regierungspartei frontal an: „Die Tories haben uns jahrelang verraten“, sagte er. Im vergangenen Jahr wanderten legal 685.000 Menschen nach Großbritannien ein. Hinzu kommen zehntausende Illegale. Die Konservativen reagierten auf Farages Wahlantritt mit der Ankündigung, nach dem Urnengang eine Obergrenze für die Zahl der legalen Migranten nach Großbritannien festlegen zu wollen.

Die Wahl sei für die Konservativen längst verloren, versicherte Farage. Nur seine Partei könne eine wirkliche Opposition zur künftigen Labour-Regierung sein. Neuer Premierminister dürfte der jetzige Oppositionsführer Keir Starmer werden. (fh)

Nigel Farage am Montag in Westminster auf dem Weg zu einer Fernsehsendung. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tayfun Salci
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag