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Wegen Krah-Äußerungen zur SS: Rassemblement National beendet Zusammenarbeit mit der AfD

Wegen Krah-Äußerungen zur SS: Rassemblement National beendet Zusammenarbeit mit der AfD

Wegen Krah-Äußerungen zur SS: Rassemblement National beendet Zusammenarbeit mit der AfD

Pressekonferenz von AfD, Le Pen und der portugisischen Chega
Pressekonferenz von AfD, Le Pen und der portugisischen Chega
AfD-Chef Chrupalla (l.) und Le Pen (r.) Ende 2023: Verhältnis innerhalb von sechs Monaten zerrüttet Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Paulo Spranger/Global Imagens/At
Wegen Krah-Äußerungen zur SS
 

Rassemblement National beendet Zusammenarbeit mit der AfD

Die AfD und der französische Rassemblement National gehen künftig getrennte Wege. Wegen einer Äußerung von AfD-Spitzenkandidat Krah zur SS wird es keine gemeinsame Fraktion nach dem Wahlgang am 9. Juni mehr geben. Hinter den Kulissen der AfD brodelt es massiv.
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PARIS. Der französische Rassemblement National (RN) hat angekündigt, nach der EU-Wahl am 9. Juni nicht mehr mit der AfD zusammenzuarbeiten. „Wir werden in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr mit ihnen zusammensitzen“, sagte der Wahlkampfleiter von RN-Parteichef und EU-Spitzenkandidat Jordan Bardella, Alexandre Loubet, der Zeitung Libération.

Hintergrund sollen Aussagen des AfD-Spitzenkandidaten zur EU-Wahl, Maximilian Krah, in einer italienischen Zeitung sein. Gegenüber dem italienischen Massenblatt La Repubblica auf Nachfrage gesagt, nicht jedes Mitglied der SS sei automatisch auch ein Verbrecher gewesen. „Ich werde nie sagen, daß jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Krimineller war.“ Die SS hatte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Frankreich und Italien mehrere Massaker verübt.

Bereits länger Streit

Der Bruch zwischen den beiden Parteien hatte sich allerdings bereits zuvor angekündigt. Zuletzt war etwa ein Streit über den von der AfD teilweise verwendeten Begriffs „Remigration“ gegeben, unter dem der RN die massenhafte Ausweisung auch von Staatsbürgern versteht. Ein Krisengespräch zwischen den Frontfrauen der Parteien, Marine Le Pen und Alice Weidel, blieb weitgehend ergebnislos. Für Empörung sorgte auch eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag, in der sie den Status der französischen Mayotte mit der Besetzung der Krim ducrh Rußland gleichsetzte. Le Pen kündigte der AfD daraufhin eine Lektion in Geopolitik an und riet der Partei, sich um Deutschlands Probleme zu kümmern.

Krah selbst twitterte am Dienstag nachmittag, er würde den Schriftsteller Günter Grass nicht als Verbrecher bezeichnen. Grass kämpfte gegen Kriegsende als Ladeschütze in der Militärformation 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ an der Westfront.

Der AfD-Bundesvorstand reagierte bisher nicht auf eine kurzfristige Anfrage der JUNGEN FREIHEIT. Hinter den Kulissen ist die Empörung über Krah nach Informationen dieser Zeitung allerdings groß. „Wir arbeiten rund um die Uhr für die Tonne, während der Rest der Partei wie das Kaninchen vor der Schlange sitzt und nur noch kompensiert, was dieser Irre anrichtet“, sagte ein Funktionär, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Unmut in der AfD / Was wird aus der ID-Partei?

Mehrere hochrangige Politiker der Partei äußerten bereits zuvor den Verdacht, Krah wolle nach den EU-Wahlen nicht Teil einer großen Rechtsfraktion – in der die AfD keine dominante Rolle spielen würde – sondern lieber Chef einer kleineren Fraktion unter Einbeziehung mehrerer osteuropäischer Kleinparteien werden.

Insbesondere auf den hinteren Listenplätzen macht sich nach Informationen dieser Zeitung Unruhe breit. Der Vorwurf: Krah mache absichtlich schlechten Wahlkampf, damit nicht zu viele AfD-Politiker ins Parlament einziehen und er zum Leiter der Delegation gewählt wird, da die Kandidaten auf den hinteren Plätzen eher nicht zu seinem Lager gerechnet werden.

Brisant: AfD und RN sitzen derzeit nicht nur gemeinsam in der Fraktion Identität und Demokratie sondern auch in der gleichnamigen Partei. Wie es mit dieser nun weitergeht, ist noch völlig unklar. (ho)

AfD-Chef Chrupalla (l.) und Le Pen (r.) Ende 2023: Verhältnis innerhalb von sechs Monaten zerrüttet Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Paulo Spranger/Global Imagens/At
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