Kinder und Jugendliche, die mit ihrem Geschlecht hadern (sogenannte Gender-Dysphorie), werden künftig vom staatlichen National Health Service (NHS) England keine sogenannten „Pubertätsblocker“ mehr verschrieben bekommen. Dazu gibt es neue Richtlinien, wie die Zeitung The Times am Dienstag meldet. Gesundheitsstaatssekretärin Maria Caulfield sprach von einer „wegweisenden-Entscheidung“ des NHS. In den neuen Richtlinien des staatlichen Gesundheitsdienstes steht, daß es „nicht genug Evidenz“ dafür gebe, daß die Medikamente sicher seien. Sie sollten nur noch im Rahmen von klinischen Versuchen verschrieben werden.
Das ist eine radikale Kehrtwende für den britischen Gesundheitsdienst NHS, der zuletzt mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche in seiner zentralen sogenannten Gender-Klinik behandelt hatte, an der Pubertätsblocker in großem Stil eingesetzt wurden.
Sogenannte Pubertätsblocker sind Hormon-Präparate, die die natürliche Entwicklung der Pubertät und des männlichen oder weiblichen Körpers unterdrücken. Die Pubertätsblocker verhindern, daß sich bei Mädchen die weiblichen Geschlechtsmerkmale wie Brüste entwickeln, und bei Jungen, daß der Stimmbruch einsetzt oder sich die männliche Physiognomie weiter ausbildet.
Auch in Deutschland bewirbt die Regierung Pubertätsblocker
In der Szene der Transgender-Aktivisten werden sie als Wundermittel angepriesen, das schon Kinder und Jugendliche nehmen sollen. Die Befürworter argumentieren, das Mittel sei nur „wie eine Stopp-Taste“ für die Entwicklung des Körpers, es bewirke eine harmlose „Pause“. Die Effekte der Pubertätsblocker seien vollkommen reversibel.
In Deutschland hatte das sogenannte „Regenbogenportal“ der Bundesregierung, das sich an Kinder und Jugendliche wendet, seit 2020 für die Pubertätsblocker geworben. Dort hieß es: „Bin ich transgeschlechtlich? Woher weiß ich das? Nimm dir Zeit. Probiere es aus. Fühlst du dich als Mädchen wohler? Oder fühlst du dich als Junge wohler?“ Und weiter: „Dann kannst du Pubertätsblocker nehmen.“
Kritiker sagen, daß die Pubertätsblocker fatale Weichensteller seien, schwere Nebenwirkungen hätten und irreversible Schäden des Körpers der Jugendlichen verursachten. Zu den Nebenwirkungen zählen Hirnschäden, Osteoporose und Unfruchtbarkeit.
Zahl der „Trans“-Kinder steigt exorbitant
Die neuen NHS-Richtlinien geben nun jenen recht, die vermuten, daß Pubertätsblocker gesundheitsschädlich sind.
In Großbritannien ist die Transgender-Diskussion in den vergangenen Jahren nach mehreren Skandalen deutlich kritischer geworden. In einer Untersuchung der Praktiken der Tavistock-Genderklinik in London kam die renommierte Ärztin Hilary Cass 2022 zu dem Schluß, daß Pubertätsblocker die Entwicklung des Gehirns „dauerhaft stören“. Die Kinder würden mit den Medikamenten auf das Gleis zu weiteren Behandlungen mit gegengeschlechtlichen Hormonen gesetzt. 99 Prozent nehmen später diese Hormone. Ein sehr hoher Anteil der Kinder und Jugendlichen geht den Weg der „Transition“ weiter bis zur chirurgischen Operation ihrer Geschlechtsteile.
Die Zahl der sogenannten Transgender-Kinder und -Jugendlichen, bei denen „Gender-Dysphorie“ behauptet wird, ist in den vergangenen 15 Jahren regelrecht explodiert. Sie stieg um mehrere 1.000 Prozent. An den „Gender Identity Development Service“ (Gids) der Tavistock-Klinik in London, der größten Gender-Klinik Großbritanniens, wurden Tausende Kinder verwiesen und dort mit den Hormon-Medikamenten behandelt. Anfangs waren es unter 100 jugendliche Patienten. Im Jahr 2021/22 stieg die Zahl auf mehr als 5.000.
Auch Kleinkinder waren betroffen
Es gab kein Alterslimit für die tatsächlichen oder vermeintlichen Trans-Kinder. Wie vergangenes Jahr herauskam, wurden sogar mindestens 70 Kinder im Alter von drei oder vier Jahren an die Transgender-Klinik überwiesen. Kritiker sagten, daß die Tavistock-Ärzte viel zu schnell die Hormonblocker verschrieben. „Whistleblower“ wie die junge Frau Keira Bell, die sich die Brüste wegoperieren ließ und dies später bedauerte, klagten gegen die NHS-Klinik.
Die Tavistock-Klinik sollte nach dem Cass-Bericht schon 2023 geschlossen werden. Die Schließung verzögerte sich aber. In diesen Tagen wird die berüchtigte Gender-Jugendklinik nun endgültig geschlossen. Künftig sollen sich kleinere dezentrale ärztliche Zentren des NHS um Jugendliche mit Gender-Identitätsstörung kümmern.