BERN. Die SVP hat die Schweizer Nationalrats-Wahlen klar gewonnen. Sie legte nach dem amtlichen Endergebnis noch einmal drei Punkte zu und kam beim Urnengang am Sonntag auf 28,6 Prozent. Abgeschlagen auf Platz zwei folgen die Sozialdemokraten (SP) mit 18 Prozent (plus 1,2).
Großer Verlierer sind die Grünen, die 3,8 Punkte verloren und nur noch 9,4 Prozent erreichten. Die rechtsliberale FDP verlor 0,7 Punkte und erzielte 14,4 Prozent. Allerdings landete sie erstmals hinter der „Mitte“-Partei, die mit 14,6 Prozent (plus 0,8) auf den dritten Platz kam.
Schweiz: Deutschlandnahe Kantone wählen rechts
Vor allem in den Regionen der Schweiz, die an Deutschland grenzen, ist die SVP besonders stark. So holte sie im Kanton Thurgau 40,7, im Kanton Schaffhausen 39,1 und im Kanton St. Gallen 34,5 Prozent.
Hier wollten sich die Wähler offenbar besonders stark von der deutschen Asylpolitik abgrenzen. Denn Beobachter machen den migrationskritischen Wahlkampf für den Erfolg der Rechtspartei verantwortlich. ARD-Korrespondent Rainald Becker warf der SVP in der Tagesschau „Ausländer-Hetze“ vor.
Die Grünen klagen über Wahlergebnis
Die Grünen, die mit Klimaschutz und offenen Grenzen in den Wahlkampf zogen, stehen dagegen als der große Verlierer da. In Schaffhausen kamen sie nur noch auf 4,8 Prozent. „Das Bittere ist: Das Klima hat verloren“, sagte Grünen-Fraktionsvorstand Aline Trede im Schweizer Fernsehen SRF.
Die Wahlen ändern indes an der Zusammensetzung der Regierung nichts. Seit Jahrzehnten regieren die langfristig wählerstärksten Parteien zusammen. Dort wird die SVP wie die Sozialdemokraten wahrscheinlich wieder nur zwei Kabinettsmitglieder stellen.
Im Parlament gewann die SVP neun Sitze hinzu und stellt mit 62 Abgeordneten die größte Fraktion. Es folgen die Sozialdemokraten (41), die Mitte (29), die FDP (28), die Grünen (23) und die Grün-Liberalen (10). (fh)