SALZBURG. Erstmals seit Jahrzehnten darf ein als Nikolaus verkleideter Mann nicht mehr die Kinder im Kindergarten der Gemeinde Plainfeld in Salzburg besuchen. Einem Bericht der Salzburger Nachrichten zufolge wollen ihn die Verantwortlichen dieses Jahr von den Kindern fernhalten. Der Nikolaus trägt traditionell eine Kopfbedeckung mit deutlich sichtbarem christlichem Kreuz.
Als Gründe dafür geben sie laut dem Bericht „Diversität“ und „kulturelle Unterschiede“ an. Außerdem hätten einige Kinder Angst vor dem Mann mit dem roten Gewand, der üblicherweise am 6. Dezember die Kleinen erfreut.
Wollen die Kinder vom Nikolaus keine Süßigkeiten?
Der Gemeindebürgermeister Wolfgang Ganzenhuber (ÖVP), der seit 14 Jahren im Amt ist, zeigte sich überrascht von dieser Begründung: „Zumindest hat sich bei mir noch niemand darüber beschwert, daß der Nikolaus zu den Kindern kommt“, sagte er der Zeitung.
Er berichtete vielmehr von empörten Eltern, die sich an ihn gewandt hätten, weil diese nicht verstünden, warum der Brauch nach so vielen Jahren gebrochen werde. Die Erzieher erwägen nun aufgrund der Proteste, die Kinder darüber abstimmen zu lassen, ob sie vom christlichen Mann Süßigkeiten annehmen wollen. (fh)