WIEN. In der Wiener Vorstadt Schwechat ist am Mittwochmorgen ein 69jähriger Mann gestorben, weil die Rettungskräfte nicht rechtzeitig in eine Klinik kommen konnten. Die Zufahrtwege hatten Mitglieder der „Letzten Generation“ blockiert, wie die Kronenzeitung berichtet.
Nun diskutiert Österreich, ob der Patient noch leben könnte, wenn die Klimakleber nicht auf der Straße gesessen hätten, um den Verkehr zu lahmzulegen. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Ministerpräsidentin von Niederösterreich, zu dem Schwechat gehört, reagierte aufgebracht: „Wir haben vor Monaten davor gewarnt, daß durch diesen unangemeldeten Aktivismus Rettungskräfte behindert werden können. Es ist erschütternd, daß diese Gefahr von den Beschwichtigern einfach weggelächelt wurde.“ Ihr Mitgefühl gehöre den Angehörigen.
FPÖ spricht von „Klimaterroristen“
Der verkehrspolitische Sprecher der FPÖ, Christian Hafenecker, kritisierte „irre Aktionen“ von „Klimaterroristen“. Es brauche „sofort massive Strafverschärfungen, damit sich eine derartige Tragödie nicht mehr wiederholen kann“.
Erst nach langer Verzögerung und mit Unterstützung der Polizei konnte der Notarztwagen die Blockade passieren. Doch da war es für den Patienten zu spät. Er starb im Fahrzeug.
„Letzte Generation“ schockiert mit Statement
Die „Letzte Generation“ stritt zunächst pauschal ab, für den Tod des Mannes verantwortlich zu sein: „Weit und breit“ sei kein Rettungsfahrzeug in Sicht gewesen, behauptete Sprecher Florian Wagner. Als am Abend die Vorwürfe immer massiver wurden, ruderte er zurück. Man habe „in der Hektik nicht in der Leitstelle der Rettung angerufen und informiert“, hieß es lapidar. Zum Todesfall fand er kein Wort – auch keines des Bedauerns.
Noch ist unklar, was den Klimaklebern juristisch droht. Die Polizei hat die Extremisten wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und der Behinderung eines Einsatzfahrzeuges angezeigt. (fh)