MARAWI. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat sich zu einem Bombenanschlag auf eine katholische Messe in der philippinischen Stadt Marawi bekannt. Mindestens vier Menschen wurden bei dem Angriff getötet und etwa 50 verletzt, wie Reuters berichtete.
Das Attentat ereignete sich am vergangenen Sonntag in der Turnhalle der Mindanao State University. Dort hatten sich katholische Gläubige zum Gottesdienst versammelt. Gegen sieben Uhr morgens explodierte ein Sprengsatz, der offenbar in der Halle abgestellt worden war. Nach Aussage der philippinischen Polizei handelt es sich nicht um ein Selbstmordattentat. Der IS verkündete in einer Telegramnachricht, daß eines seiner Mitglieder den Sprengsatz gezündet habe.
Anschlag ist möglicherweise ein Vergeltungsakt
Zuvor war es am Freitag zu einem Gefecht zwischen der philippinischen Polizei und Mitgliedern der mit dem IS verbündeten Terrorgruppe Dalauh Islamiyah-Maute gekommen. Dabei hatte die Polizei elf Terroristen getötet. Möglicherweise handele es sich bei dem Attentat um einen Vergeltungsakt, erklärte Polizeichef Brig Gen Allan Nobleza.
Im Jahr 2017 hielt der Islamische Staat die Stadt Marawi für fünf Monate besetzt. Bei den Kämpfen mit der philippinischen Armee starben dabei mehrere hundert Menschen.
In Rom rief Papst Franziskus in seiner Sonntagspredigt dazu auf, für die Opfer des Angriffs zu beten. Christus, der „Prinz des Friedens“, solle allen Menschen die Stärke verleihen von Gewalt abzusehen, äußerte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem separaten Schreiben.(lb)