STOCKHOLM. Während eines Eritrea-Kulturfestivals hat es in Stockholm teils schwere Ausschreitungen gegeben. „Wir befinden uns in einem komplizierten und umfangreichen Rettungseinsatz. Am Tatort sind nach wie vor viele Menschen in Bewegung, und die Gesamtzahl der Verletzten ist noch unklar“, teilte der Leiter der Stockholmer Rettungskräfte zur Situation mit.
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Zuvor hatte der schwedischen Zeitung Aftonbladet zufolge ein Demonstrationszug von Eritreern mit etwa 400 Teilnehmern auf dem Festivalgelände randaliert, Zelte verwüstet und Autos angezündet. Insgesamt 53 Personen wurden im Laufe der Massenschlägerei verletzt, acht davon schwer. Hunderte Angreifer wurden festgenommen. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, mußten die Sicherheitskräfte massiv Verstärkung anfordern.
„Es glaube nicht, daß ich in Schweden bin, ich schäme mich“
„Ich glaube nicht, daß ich in Schweden bin, ich schäme mich. Es ist unglaublich, daß so etwas hier passiert“, schilderte ein Zeuge vor Ort seine Eindrücke. Der Protest richtete sich ursprünglich gegen die angebliche Verherrlichung des eritreischen Regimes, die auf dem Festival stattgefunden haben soll.
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Bei den anschließenden Übergriffen wurde auch die Polizei zum Ziel von Angriffen und mit Steinen beworfen. Mehrere Demonstranten seien zudem maskiert und mit Holzpflöcken bewaffnet gewesen.
Justizminister Strömmer: Wer zu uns flieht soll keine Gewalt verursachen
Schwedens Regierung verurteilte die Unruhen im Nordwesten Stockholms. „Es ist nicht angemessen, daß Schweden auf diese Weise in innerstaatliche Konflikte anderer Länder hineingezogen wird“, kritisierte Schwedens Justizminister Gunnar Strömmer die Auseinandersetzungen im Järvalfältet-Park.
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Wer vor Gewalt nach Schweden fliehe oder nur zu Besuch sei, solle keine Gewalt verursachen. Die Polizei werde für mehr gebraucht als nur dafür, randalierende Gruppen auseinanderzuhalten. Noch am Donnerstag abend habe es im Stockholmer Vorort Hallonbergen vereinzelte Unruhen gegeben.
Auch Strömmers Parteifreund, der schwedische Reichstagsabgeordnete Fredrik Kärrholm, zeigte sich über die Ausschreitungen empört. Die Bilder vom Järvafältet-Park seien erschreckend. „Es ist eine wichtige politische Verantwortung, daß wir jetzt weiterhin eine Kriminalitäts- und Migrationspolitik betreiben, die unter diese Art von gewalttätigem Chaos zu einer historischen Schlußstrich zieht“, betonte der Politiker
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Deutschland erlebt ähnliche Krawalle bei Eritrea-Festival
In Deutschland hatte es zuletzt bei einem Eritrea-Festival ganz ähnliche Szenen gegeben. In Gießen kam es am Rande eines solchen Kulturfestes zu Krawallen, bei denen insgesamt 26 Polizisten verletzt und 131 Personen festgenommen wurden.
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In der hessischen Universitätsstadtwaren hunderte Eritreer mit Eisenstangen, Flaschen und Steinen aufeinander losgegangen. „Die Kollegen wurden massiv angegriffen, Steinwürfe, Flaschenwürfe, Rauchbomben“, äußerte die Polizei damals zu ihrem Einsatz. (fw)