VALLETTA. In der ersten Jahreshälfte ist die Zahl von Asylanträgen in den EU-Staaten sowie in Norwegen und der Schweiz stark gestiegen. Bis Juli gingen bei den Behörden dabei knapp 406.000 Asylgesuche ein, teilte die EU-Asylagentur EUAA am Freitag in Valletta auf Malta mit. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahrs sei das ein Anstieg von 68 Prozent.
Alleine im Juni waren demnach 73.100 Asylanträge eingegangen, das ist der zweithöchste Monatswert seit der Flüchtlingskrise 2015/2016. Die Mehrheit der Bewerber stamme aus Afghanistan und Syrien.
„Die Anerkennungsrate der EU, plus Norwegen und der Schweiz, stand im Juni bei 44 Prozent, nahe dem Höchststand vom Mai (45 Prozent), der der höchste seit dem Frühjahr 2017 gewesen war“, schrieb die Agentur. Nur eine sehr geringe Zahl von Asylanträgen gehe auf Ukrainer zurück, da das EUAA-System, diesen temporären Schutz ohne Asylverfahren angeboten habe. In den Jahren 2015 bis 2016 hatte es einen abrupten Anstieg von Asylbewerbern in EU-Staaten gegeben. Hatte die Zahl 2014 noch bei 627.000 Menschen gelegen, schnellte sie 2015 auf 1,3 Millionen und 2016 auf 1,26 Millionen Menschen hoch. (JF)