ROM. Erneut sind am Mittwoch Dutzende Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Die ResQ People habe mit 166 Einwanderern im sizilianischen Augusta angelegt, teilte die gleichnamige italienische Betreiberorganisation mit. Darunter seien 21 Frauen und zwölf Minderjährige gewesen.
Das Schiff fährt unter deutscher Flagge. Bis vor kurzem war es noch von der deutschen Migrantenhilfsorganisation Sea-Eye unter dem Namen Alan Kurdi verwendet worden. Doch wegen mehrerer Festsetzungen durch italienische Behörden seien die Kosten zu hoch geworden, weshalb Sea-Eye es im Juli an ResQ verkauft hatte. Die neue Crew hatte in den vergangenen Tagen in mehreren Einsätzen Einwanderer aus Seenot gerettet. Mit dem Erreichen des sizilianischen Hafens endete ihre erste Mission.
#Breaking. Yesterday night, teams on board the #GeoBarents operated two more rescues in a row! First a boat with 34 ppl including children and infants. The youngest is 2 weeks old. Right after a rescue from a boat with 29 people including children. 322 people are safely on board pic.twitter.com/J0WPHfQYvZ
— MSF Sea (@MSF_Sea) August 17, 2021
Unterdessen wartet das Schiff Geo Barents, das von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, auf die Zuweisung eines europäischen Hafens. Es hatte in den vergangenen Tagen mehr als 320 Migranten im Mittelmeer aufgenommen.
Die Zahl der Einwanderer, die über das Mittelmeer nach Italien kommen, ist in diesem Jahr sprunghaft gestiegen. Laut Daten des italienischen Innenministeriums verdoppelte sie sich im Vergleich zum Vorjahr. Von Anfang Januar bis zum 18. August registrierten die Behörden demnach rund 35.000 solcher Personen. 2020 waren es in diesem Zeitraum 16.600, 2019 waren es etwa 4.400. Der Großteil der Einwanderer gab an, aus Tunesien, Bangladesch, Ägypten oder der Elfenbeinküste zu stammen.
Laut Experten hat der Migrationsdruck auf Europa zuletzt wieder zugenommen. Dies liegt auch daran, weil sich die EU-Staaten bislang nicht auf eine einheitliche Linie in der Asylpolitik und strikteren Kontrollen an den Außengrenzen geeinigt haben. (ls)