AMSTERDAM. In den Niederlanden ist es am Wochenende zu Ausschreitungen während Protesten gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. In mindestens zehn Städten griffen Randalierer die Polizei an, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Zuvor sei in den sozialen Medien zu Krawallen aufgerufen worden.
Der Unmut richtete sich demnach gegen die erste landesweite nächtliche Ausgangssperre, die seit Sonntag in Kraft ist. Justizminister Ferd Grapperhaus bezeichnete die Unruhen als „schlicht kriminelles Verhalten.“
Anti-lockdown protest today in Dutch city of Eindhoven turns violent. This being the Netherlands the barricades consist, naturally, of bicycles.pic.twitter.com/RcNNTiYB6G
— Harald Doornbos (@HaraldDoornbos) January 24, 2021
Während der Ausschreitungen griffen die Randalierer die Sicherheitskräfte mit Feuerwerkskörpern und Steinen an. In Den Haag zündeten sie mehrere Autos an. Aus Eindhoven wurden Plünderungen von Geschäften gemeldet. In der Stadt Enschede im Osten des Landes bewarfen Angreifer ein Krankenhaus mit Steinen.
Parlament beschließt Ausgangssperre
Bereitschaftspolizisten seien mobilisiert worden und in zwei Städten unterstützte die Militärpolizei die regulären Sicherheitskräfte. Über 200 Personen seien festgenommen worden. Ein Corona-Testzentrum in der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam war während der Unruhen in Brand gesteckt worden.
JUST IN – Police cannot control #Eindhoven anti-lockdown rioters. The situation is out of control: cars burning, windows smashed, shops looted. pic.twitter.com/1e3Q8ny1Rc
— Global.TV (@GlobalTelevsion) January 24, 2021
Die Ausgangssperren waren mit einer knappen Mehrheit vom Parlament beschlossen worden. Fortan dürfen die Einwohner zwischen 21.00 Uhr und 4.30 Uhr ihre Wohnungen nicht verlassen. Bei Verstößen müssen sie 95 Euro Strafe zahlen. (ag)