Nach vorübergehender Aussetzung: Griechenland nimmt Asylverfahren wieder auf

Migranten an der griechisch-türkischen Grenze Foto: picture alliance/Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Nach vorübergehender Aussetzung

Griechenland nimmt Asylverfahren wieder auf

Griechenland hat seine vorübergehende Aussetzung der Asylverfahren beendet. Seit dem 1. April würden wieder Anträge bearbeitet, sagte der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi. Laut der EU-Innenkommissarin werden in den kommenden Tagen die ersten unbegleiteten minderjährigen Einwanderer in EU-Ländern aufgenommen.

ATHEN. Griechenland hat seine vorübergehende Aussetzung der Asylverfahren beendet. Seit dem 1. April würden wieder Anträge bearbeitet, sagte der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi mehreren Nachrichtenagenturen zufolge am Donnerstag in einer Videokonferenz mit den Abgeordneten des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten des EU-Parlaments. Athen hatte wegen der türkischen Grenzöffnung für Migranten Anfang März alle Asylverfahren für einen Monat ausgesetzt.

Mitarachi verteidigte den Berichten nach den Asylstopp erneut. „Wir mußten die Asylanträge im März wegen der außergewöhnlichen Situation an unseren Grenzen einfrieren, um unsere nationale Sicherheit, die öffentliche Ordnung und die öffentliche Gesundheit zu schützen“, erläuterte er.

EU-Innenkommissarin lobt Wiederaufnahme

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lobte die Wiederaufnahme der Verfahren. Die Regierung in Athen habe ihr mitgeteilt, daß Einwanderer, die im März angekommen seien, „nun das Recht haben, Asyl zu beantragen“. In dieser Zeit sei es wichtig, „unsere Werte und Grundrechte zu verteidigen“.

Nach der türkischen Grenzöffnung hatten tausende Einwanderer versucht, über die türkisch-griechische Grenze nach Europa zu gelangen. Unterstützt wurden sie dabei teilweise von türkischen Behörden. Griechische Grenzschützer hatten die illegalen Einwanderer größtenteils abgewehrt. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR und Menschenrechtsorganisationen hatten die Aussetzung der Asylverfahren scharf kritisiert.

Erste unbegleitete Minderjährigen kommen nach Luxemburg

Johansson kündigte an, daß in den kommenden Tagen zunächst unbegleitete minderjährige Asylsuchende von der griechischen Inseln Lesbos nach Luxemburg gebracht würden. Neben Luxemburg hatten auch sieben weitere EU-Staaten, darunter auch Deutschland, zugesagt, rund 1.500 solcher Einwanderer aufzunehmen.

In Deutschland wollen auch mehrere Bundesländer minderjährige und unbegleitete Migranten aufnehmen. Das Land Berlin plant, eigens ein Flugzeug nach Griechenland zu schicken. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) pocht seit Tagen auf ein schnelles Handeln. Kritiker des Vorstoßes warnen, daß es bei den 1.500 Minderjährigen nicht bleiben werde, sondern auch deren Verwandte nachgeholt würden. (ls)

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Kommentare

Klaus aus ganz Deutschland sagt:

4. April 2020 um 12:32 Uhr

Das Land Berlin will natürlich auch wieder so viel Flüchtlinge aufnehmen wie möglich, zuerst aber nur einmal 1500 unbegleitete Minderjährige, (nicht älter als 25)
Das Land Berlin will – warum aber fragt man nicht erst einmal die Einwohner Berlins ob auch sie wollen ? Man fragt nicht, weil man die Antwort ganz genau kennt. Demokratisch wäre es, die Mehrheit der Berliner zu fragen, bevor man eigenmächtig nach Gutsherrenart solche weitreichenden Entscheidungen fällt. Aber so ist es immer. Demokratie nur, soweit sie mir nutzt. Ihr seid nicht besser als die Nazis mit ihrem Demokratieverständnis !
Winkelried sagt:

3. April 2020 um 18:55 Uhr

Irgendwas habe ich falsch verstanden:
Bisher dachte ich, dass NUR „politisch verfolgte“ Asyl „genießen“ würden.
Seit wann sind Kinder „politisch verfolgt“?!?

Oder handelt es sich hier um Wunderkinder, künftige Nobelpreisträger, die bereits im zarten Kindesalter in ihrer Heimat politisch aktiv waren und deshalb dort politisch verfolgt wurden?

Und warum sollen die nicht in der wunderschönen Türkei bleiben? Näher daheim, mohammedanisches Land, gleiche Werte, schönes Wetter, tolle Strände, herrliche Berge, ein Muster an Demokratie und Menschenrechte (deshalb auch mit Milliarden aus Almanyah aktiv unterstützter EU-Beitrittskandidat), und als zweitstärkste NATO-Armee absolut sicher!
Kersti Wolnow sagt:

3. April 2020 um 12:57 Uhr

Wann hat das Durcheinanderwirbeln der Völker ein Ende?
Bernd Schmieder sagt:

3. April 2020 um 10:46 Uhr

Mit welcher Dreistigkeit allen der Begriff „unbegleitete minderjährige Einwanderer“ über die Lippen kommt, ist bemerkenswert. Jeder weiß doch, daß es keine Einwanderer, also Migranten sind, sondern Asylbewerber, die rechtstaatlich keine Chance auf Aufnahme hätten. Dann kommt die EU und erzählt etwas von „unsere Werte und Grundrechte zu verteidigen“. Wie lächerlich ist das ? Ihr habt kein einziges verhungerndes Kind gerettet und wagt es, von „Werten“ zu schwadronieren ? Es macht nur noch wütend ! Noch eine Bemerkung an meinen Vorredner : Das Asylrecht hatte ja mal Sinn, nur wird es immer und immer wieder gebrochen ! Es ist widerlich.
Peter Ehrlich sagt:

3. April 2020 um 10:24 Uhr

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson spricht von Einwandern, die im März angekommen sind.
Das sind keine Einwanderer, sondern kulturfremde Okkupanten und Asylerpresser, die im Westen Sozialhilfe abgreifen wollen. Wie lange müssen die Bürger der EU diesen Asylantentourismus noch ertragen. Warum wird die EU-Außengrenze nicht endlich wirksam geschützt und hermetisch abgeriegelt, damit Europa nicht noch weiter mit Scheinasylanten geflutet wird?!
Thomas B. sagt:

3. April 2020 um 10:16 Uhr

Kann die AfD als Partei im Bundestag den illegalen Migrantenimport kontrollieren? Es wäre z. B. interessant, wann denn das Kontingent der 1500 unbegleiteten Kinder erfüllt ist.

Ich habe nämlich das Gefühl, dass die insgesamt 1500 Kinder selbst in 10 Jahren noch nicht ganz eingeschleust wurden.

Sie erzählen uns doch schon seit längerem, dass es immer irgendwelche ganz besonders in Not geratenen armen, vom Leben benachteilgten Geschöpfe sind, denen jetzt aber unbedingt ganz schnell geholfen werden muss.

Das ist der Fuß den sie in die Tür bekommen … doch die Tür geht nicht wieder zu. Und wer an der Zahl 1500 fest hält, der muss ja gerade zu ein Nazi sein.
dr. faust sagt:

3. April 2020 um 10:13 Uhr

FINSTERSTES UNHEIL & DAS „EWIGE LICHT“ IM KONTRAST !
Reiner sagt:

3. April 2020 um 10:10 Uhr

Na,da werden die Lufthanseaten aber jubeln,denn es warten Zehntausende auf den Flug in die neue Heimat,wo Milch und Honig fließen.
1. Thomas B. sagt:
  
  3. April 2020 um 10:18 Uhr
  
  Was sind Lufthanseaten?
  1. Eberhard Schmidt sagt:
    
    3. April 2020 um 15:22 Uhr
    
    Mit dem Lufttransport beauftragte Unternehmen, zum Beispiel Lufthansa.
K. Twiel sagt:

3. April 2020 um 10:07 Uhr

Insbesondere Berlin sehnt sich nach noch mehr Sprengstoff im Lande. Auch die Großkirchen sehen voller Gleichmut den Feuerchen in ihren Kirchen entgegen.
Werner Jost sagt:

3. April 2020 um 9:24 Uhr

Da kommen dann die zukünftigen Intensivtäter und ihr Anhang nach
Deutschland !

Übrigens, der Mörder von Markus Hempel kam auch als ein unbegleiteter
minderjähriger Flüchtling in unser Land und hat dann seine Familie nach
geholt.

Ich habe die Schnauze gestrichen voll von diesen Typen !!!

Schafft das Asylrecht endlich ab.
1. M.Kratzsch sagt:
  
  3. April 2020 um 12:38 Uhr
  
  Es betrifft jeden, doch nur wenige hören aufmerksam zu und erkennen die „hoffnungsvolle“ Zukunft ihrer Kinder und Enkel. Nun ich bin voller Hoffnung, das diese Gesellschaft so verändert aufwachen wird, dass man diese Fehlentwicklungen nicht mehr so schweigend hinnehmen wird.
  1. Eberhard Schmidt sagt:
    
    3. April 2020 um 15:23 Uhr
    
    Ihre Hoffnung in allen Ehren.
    
    Aber niemand möchte gern ein Nazi sein.
2. Kersti Wolnow sagt:
  
  3. April 2020 um 15:00 Uhr
  
  Es ist so schlimm, daß wir außereuropäische Typen nicht mehr sehen können, weder im Glotzkasten, da wird umgeschaltet, egal, wie gut die Deutsch sprechen und im Alltag guckt man durch die durch. Sagen darf man ja nichts, sonst ist man rassistisch. Aber gefragt wurden wir nie, ob wir mit denen leben wollen.