LONDON/PARIS. Großbritannien und Frankreich haben beschlossen, stärker gegen illegale Migration über den Ärmelkanal vorzugehen. Dafür wollen sie die Polizeipräsenz erhöhen und neue Überwachungssysteme einsetzen. „Das ist ein wichtiger Moment für unsere beiden Länder, um die gefährliche Route unattraktiv zu machen“, teilte Frankreichs Innenministerin Priti Patel (Konservative Partei) auf Twitter mit.
NEW: Today @GDarmanin and I have signed a new agreement to tackle small boats – a significant moment for our two countries in making the dangerous Channel route unviable.https://t.co/vjG1KiTkep
🇬🇧🇫🇷 pic.twitter.com/EopL3oWBMc
— Priti Patel (@pritipatel) November 28, 2020
Demnach haben sich Patel und ihr französischer Amtskollege Gérald Darmanin (En Marche) ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Demzufolge soll Frankreich künftig doppelt so viele Polizisten an der Küste postieren wie bisher.
Zahl illegaler Migranten seit 2019 vervierfacht
Zudem sollen Drohnen, Radarsysteme und weitere Überwachungstechniken an den Häfen und Küstenregionen eingesetzt werden. Frankreich soll Migranten angemessene Unterkünfte zur Verfügung stellen. Insgesamt umfaßt das Abkommen rund 31,4 Millionen Euro.
Laut der britischen Nachrichtenagentur PA haben in diesem Jahr bereits mehr als 8.000 Migranten illegal den Ärmelkanal überquert, um nach Großbritannien zu gelangen. Die Zahl sei seit dem vergangenen Jahr erheblich gestiegen. 2019 seien es noch rund 2.000 Personen gewesen. Patel plane, die Regeln für die legale Migration in ihr Land zusätzlich zu verschärfen. Dies bewirke, daß sich weniger Migranten überhaupt auf die Reise machten, begründete die britische Innenministerin das Vorhaben. (zit)