WIEN. Drei Tschetschenen stehen im Verdacht, Terroranschläge in Österreich und weiteren Ländern geplant zu haben. Anführer der islamischen Gruppierung ist laut der Nachrichtenagentur APA ein 24 Jahre alter IS-Anhänger, der derzeit in der Justizanstalt Hirtenberg sitzt.
Er soll vom Gefängnis aus zusammen mit seinen 25 und 31 Jahre alten Komplizen seinen Ausbruch und die anschließende Anschlagsserie geplant haben. Dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge, den die Behörden bislang nicht bestätigten, wollten die Islamisten zunächst den Weihnachtsmarkt auf dem Wiener Stephansplatz angreifen.
Danach hätten Attentate in Salzburg sowie in Deutschland, Frankreich und Luxemburg erfolgen sollen. Die beiden älteren Verdächtigen seien vergangene Woche in Untersuchungshaft genommen worden. Sie hätten regelmäßig telefonischen Kontakt mit dem Anführer gehabt, obwohl in Gefängnissen Handyverbot herrsche.
Anonymer Hinweisgeber warnte vor Anführer
Auf die Gruppe aufmerksam geworden waren die Ermittler dem Bericht zufolge durch einen anonymen Hinweisgeber. Dieser habe vor allem vor dem bereits inhaftierten Mann gewarnt. Umfangreiche Ermittlungen, Observationen und Telefonüberwachungen hätten den Verdacht erhärtet. Daraufhin sei es zu den Festnahmen gekommen – wegen „Gefahr in Verzug“, wie es laut APA aus Justizkreisen hieß.
Das Landesgericht Wiener Neustadt begründete die Haft für die bislang nicht verurteilten Männer mit der Möglichkeit, daß sie untertauchen sowie der Gefahr, daß sie die Tat begehen könnten. Dem Bericht zufolge führen Innenministerium und Strafverfolgungsbehörden den Fall als sogenannte Verschlußakt. (ls)