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Nach Kritik: Sportartikelhersteller verzichtet auf Verkauf von Lauf-Kopftuch

Nach Kritik: Sportartikelhersteller verzichtet auf Verkauf von Lauf-Kopftuch

Nach Kritik: Sportartikelhersteller verzichtet auf Verkauf von Lauf-Kopftuch

Decathlon-Kopftuch
Decathlon-Kopftuch
Decathlon-Kopftuch: „Verantwortungsvolle“ Entscheidung Foto: Facebook/Decathlon Maroc
Nach Kritik
 

Sportartikelhersteller verzichtet auf Verkauf von Lauf-Kopftuch

Der französische Sportartikelhersteller Decathlon verzichtet auf den Verkauf seines Lauf-Kopftuchs für Moslems. Das Unternehmen habe eine „verantwortungsvolle“ Entscheidung getroffen und nehme von der Vermarktung des Renn-Hidschabs in Frankreich Abstand. Zuvor hatte es heftige Kritik gegeben.
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PARIS. Der französische Sportartikelhersteller Decathlon verzichtet auf den Verkauf seines Lauf-Kopftuchs für Moslems. Das Unternehmen habe eine „verantwortungsvolle“ Entscheidung getroffen und nehme von der Vermarktung des Renn-Hidschabs in Frankreich Abstand, sagte Decathlon-Sprecher Xavier Rivoire am Dienstag abend laut der Nachrichtenagentur AFP im Radiosender RTL. Zuvor hatte er den Verkauf vehement verteidigt.

Bisher war das sportliche Kopftuch nur in Marokko erhältlich. In Kürze sollte der Hidschab weltweit verkauft werden, hatte Rivoire angekündigt. „Wir stehen zu unserer Entscheidung, den Sport Frauen in aller Welt zugänglich zu machen.“ Dabei handele es sich „fast schon um ein gesellschaftliches Engagement“, weil es auch Mosleminnen das Laufen ermögliche, betonte er gegenüber AFP.

Auch die Leiterin von Decathlons Lauf-Abteilung, Angélique Thibault, hatte den Artikel verteidigt. Sie werde von dem Wunsch angetrieben, „daß jede Frau in jedem Viertel laufen kann, in jeder Stadt, in jedem Land, unabhängig von ihrem sportlichen Können, ihrer Fitneß, ihrem Körperbau, ihrem Einkommen. Und unabhängig von ihrer Kultur.“

Kritik von Politik und Feministen

Allerdings hatte die Verkaufsankündigung für heftige Kritik gesorgt. Eine Sprecherin der Regierungspartei La République en Marche warf dem Sportartikelhersteller vor, mit den Werten der Republik zu „brechen“. Aufgabe des Sports sei es, zu emanzipieren und nicht zu „unterwerfen“, forderte sie. „Wer Frauen im öffentlichen Raum nur dann toleriert, wenn sie sich verstecken, schätzt die Freiheit nicht.“

Frankreichs Gesundheitsministerin Angès Buzyn sagte dem Sender, dieses Kopftuch vermittle „ein Bild von der Frau, das ich nicht teile“. Sie hätte es vorgezogen, „daß eine französische Marke solch ein Kopftuch nicht fördert“. Andere Politiker wie die Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion in der Nationalversammlung, Valérie Rabault, forderten einen „Boykott“ von Decathlon.

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Die Liga für Internationale Frauenrechte teilte in einer Erklärung mit: „Vergessen ist die aufklärende und emanzipierende Rolle des Sportes. Schade um die Millionen von Frauen, die auf der ganzen Welt für ihre Freiheit kämpfen.“

Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike hatte vor einem Jahr ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt, als er sich hinter die Kampagne „Pro Hijab“ stellte. Auch Nike bietet ein Kopftuch in seinem Sortiment an. (ls)

Decathlon-Kopftuch: „Verantwortungsvolle“ Entscheidung Foto: Facebook/Decathlon Maroc
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