BERLIN. Die deutsche Flüchtlingsorganisation Sea Watch hat im Mittelmeer 65 Migranten an Bord ihres Bootes genommen. Derzeit suche das Schiff Sea-Watch 3 einen Hafen, nachdem die Niederlande, Malta und Italien die Aufnahme verweigert hätten. „Keine der Behörden ist bereit, ihrer Pflicht nachzukommen. Wieder einmal werden wir allein gelassen“, klagte die Organisation auf Twitter.
Im Morgengrauen näherte sich uns ein libysches Patrouillenboot & befahl uns, das Gebiet zu verlassen.
Vorher hatten Niederlande, Malta & Italien einen #portofsafety verweigert.
Keine der Behörden ist bereit, ihrer Pflicht nachzukommen.
Wieder einmal werden wir allein gelassen. pic.twitter.com/j13jzWF3lh— Sea-Watch (@seawatchcrew) 16. Mai 2019
Viele der Migranten seien erschöpft und dehydriert. Sie seien mit ihrem Boot rund 30 Seemeilen vor der libyschen Küste in Seenot geraten.
Salvini bleibt hart
Derweil betonte Italiens Innenminister Matteo Salvini, die Häfen seines Landes blieben für das Flüchtlingsschiff auch weiterhin geschlossen. Er warnte die Sea-Watch 3 davor, italienische Hoheitsgewässer anzusteuern.
Das Boot der Berliner Flüchtlingsorganisation war am vergangenen Samstag wieder in See gestochen. Zuvor lag es drei Monate im Hafen von Marseille, nachdem es 47 Migranten nach Europa gebracht hatte. Ein niederländisches Gericht hatte Sea Watch vergangene Woche erlaubt, wieder auszulaufen. (ag)