PARIS. Nach der Messerattacke im Pariser Polizeihauptquartier am Donnerstag haben Anti-Terror-Spezialisten der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Anlaß sei die Auswertung des Handys des Angreifers, der vor 18 Monaten zum Islam konvertiert sein soll, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Justizkreise und französische Medien.
Bei dem Täter handele es sich um einen Polizeimitarbeiter, der vier Kollegen erstach, bevor er erschossen wurde. Zunächst gingen Ermittler von einer psychischen Erkrankung als Tatmotiv aus. Auch Frankreichs Innenminister Christophe Castaner schloß einen terroristischen Hintergrund in den Stunden nach der Tat aus. Es habe jedoch bereits nach dem islamistischen Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo 2015 Hinweise auf den Täter gegeben.
Frau bleibt in Polizeigewahrsam
Den Kauf der späteren Tatwaffe habe er seiner Frau per Kurznachricht mitgeteilt. Laut der Zeitung Le Parisien schrieb sie zurück: „Nur Gott wird über Dich richten.“ Außerdem soll er ihr vor dem Angriff davon erzählt haben, Stimmen zu hören. Sie befindet sich noch in Polizeigewahrsam.
Paris war in den vergangenen Jahren wiederholt das Ziel islamistischer Terroranschläge. Im Mai 2018 hatte ein Messerangreifer in Paris einen Mann getötet und vier Personen verletzt. Bei dem Anschlag auf den Konzertsaal Bataclan in der französischen Hauptstadt töteten Terroristen im November 2015 insgesamt 130 Menschen. (ag)