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Ein Jahr in türkischer Haft: Welt-Korrespondent Yücel kommt frei

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Yücel
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Welt-Korrespondent Deniz Yücel vor seiner Inhaftierung in der Talkshow von Maybrit Illner Foto: picture alliance/Eventpress
Ein Jahr in türkischer Haft
 

Welt-Korrespondent Yücel kommt frei

Der in der Türkei inhaftierte „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel kommt frei. „Endlich hat das Gericht die Freilassung meines Mandanten beschlossen“, twitterte sein Anwalt Veysel Ok. Auch die Bundesregierung bestätigte Yücels baldige Freilassung.
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Cato, Palmer, Exklusiv

ISTANBUL/BERLIN. Der in der Türkei inhaftierte Welt-Korrespondent Deniz Yücel kommt frei. „Endlich hat das Gericht die Freilassung meines Mandanten beschlossen“, twitterte sein Anwalt Veysel Ok. Auch die Bundesregierung bestätigte Yücels baldige Freilassung. Der geschäftsführende Außenminister Sigmar Gabriel sprach von „einem guten Tag für uns alle“.

Die Unabhängigkeit von Gerichtsentscheidungen sei „immer zentrales Anliegen in allen Gesprächen“ gewesen. Seinen besonderen Dank richtete Gabriel an den türkischen Außenminister Mevlüt Cavosoglu, „der diese Kontakte und Gespräche und vor allem die Beschleunigung des Verfahrens deutlich gemacht hat“.

Auch Sarrazin forderte Freilassung

Es habe keinen „Deal“ mit der Türkei gegeben, lediglich konsularische Unterstützung, teilte die Bundesregierung mit. Man sei „erleichtert und froh“. Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt twitterte: „Die beste Nachricht aller Zeiten. Wir sind so glücklich!“

Yücel saß seit einem Jahr in einer Gefängniszelle in Istanbul. Ihm wurden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen. Neben zahlreichen Journalisten und Politikern kritisierte auch der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin dessen Gefangennahme. „Als Person ist Deniz Yücel für mich nicht satisfaktionsfähig. Das gibt der Türkei aber noch nicht das Recht, ihn zu inhaftieren“, sagte Sarrazin vor einem Jahr der JUNGEN FREIHEIT.

Die Worte Sarrazins waren auch deswegen so pikant, weil Yücel in einer Kolumne für seinen früheren Arbeitgeber, die taz, 2012 Sarrazin den Tod gewünscht hatte: Man könne Thilo Sarrazin nur wünschen, „der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten“.

„Völkersterben von seiner schönsten Seite“

Zudem schrieb er in Anlehnung an die Journalistin Mely Kiyak: Man könne Sarrazin durchaus „eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen“, auch wenn man wisse, daß dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet worden sei. Sarrazin klagte daraufhin wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Das Berliner Landgericht sprach ihm im August 2013 eine Entschädigung von 20.000 Euro zu.

In einer anderen Kolumne kommentierte er zum Thema Geburtenschwund: „Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite.“ Und: „Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.“ (tb/krk)

Welt-Korrespondent Deniz Yücel vor seiner Inhaftierung in der Talkshow von Maybrit Illner Foto: picture alliance/Eventpress
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