CATANIA. Die Deutsche Marine hat vor der libyschen Küste rund 400 afrikanische Einwanderer aus Seenot gerettet. Sie sollen noch am Dienstag in die sizilianische Hafenstadt Catania gebracht werden, teilte die Bundeswehr am Montag mit.
Die Bundeswehr beteiligt sich an der EU-Mission „EUNAVFOR MED: Sophia“ im Mittelmeer. Am Sonntag entdeckte ein Aufklärungsflugzeug der Mission nordwestlich von Tripolis zwei vollbesetzte Schlauchboote. Daraufhin wurde die Fregatte „Sachsen“ durch den italienischen Kommandeur des internationalen Marineverbandes beauftragt, die in Seenot geratenen Flüchtlinge aufzunehmen.
Mission richtet sich eigentlich gegen Schleuser
Im Laufe des Tages wurde ein drittes Schlauchboot gesichtet. Auch dessen Insassen wurden von der „Sachsen“ an Bord genommen. Insgesamt wurden 403 Personen aus elf Nationen, davon 353 Männer, 41 Frauen und neun Kinder gerettet. „Als sicherer Abgabehafen wurde der Fregatte ‘Sachsen’ Catania auf Sizilien zugewiesen“, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr weiter mit. Bislang haben Soldaten der Deutschen Marine laut Bundeswehr seit 2015 mehr als 22.500 Personen aus Seenot gerettet.
Die „EUNAVFOR MED“-Mission richtet sich eigentlich gegen Schleusernetzwerke im Mittelmeer. Der Auftrag für die deutschen Schiffe lautet nach Angaben des Bundesverteidigungsministerium: „Schleusern das Handwerk legen!“ Zudem werden die libysche Küstenwache und Marine ausgebildet. (krk)