LONDON. Die Zahl der Opfer durch den Terrorismus ist in Europa drastisch angestiegen. Mit 826 Toten gab es 2016 so viele Opfer zu beklagen, wie seit 2002 nicht mehr, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Londoner Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP). Laut den Autoren des „Global Terrorism Index 2017“ (GTI) verzeichneten 21 der 34 OECD-Mitgliedsstaaten mindestens einen Terroranschlag. Die meisten Toten gab es dabei in der Türkei sowie in Frankreich.
Weltweit hingegen sank die Zahl der Terrorangriffe seit 2014 um 22 Prozent. Im vergangenen Jahr starben demnach 25.673 Menschen bei Anschlägen. „Der diesjährige GTI-Bericht unterstreicht, daß die weltweite Terrorismusdynamik so komplex war wie noch nie in den vergangenen 16 Jahren“, sagte der Vorstandsvorsitzende des IEP, Steve Killelea. „Einerseits ist der Rückgang an Todesfällen positiv zu bewerten, doch andererseits geben die anhaltende Intensivierung des Terrorismus in einigen Ländern und seine Ausweitung auf neue Staaten ernsthaften Anlaß zur Sorge.“
Map: the state of Global Terrorism in 2017 pic.twitter.com/b2EGSLrhwL
— Global Peace Index (@GlobPeaceIndex) 15. November 2017
Drei Viertel aller Angriffe gehen auf vier Organisation zurück
Die fünf Länder, die die höchsten Gesamtauswirkungen durch Terrorismus verzeichneten, waren der Irak, Afghanistan, Nigeria, Pakistan und Syrien. Auf diese Staaten entfielen 72 Prozent aller Todesfälle durch Terrorismus 2015. Dort sind auch die vier tödlichsten Terroristengruppen aktiv, die für 74 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich sind: Der Islamische Staat, Boko Haram, die Taliban und Al-Qa’ida.
Die weltweiten wirtschaftlichen Schäden des Terrorismus beliefen sich 2015 auf 89,6 Milliarden US-Dollar. Der Irak mußte mit 17 Prozent des BIP die schwersten wirtschaftlichen Rückschläge hinnehmen. (ha)