Anzeige
Anzeige

Palmsonntag: Terror gegen Christen in Ägypten

Palmsonntag: Terror gegen Christen in Ägypten

Palmsonntag: Terror gegen Christen in Ägypten

89729358
89729358
Menschen versammeln sich nach dem Terroranschlag vor der koptischen Kirche in Tanta Foto: picture alliance / AA
Palmsonntag
 

Terror gegen Christen in Ägypten

Mindestens 41 Christen sind bei zwei Terroranschlägen gegen Kirchen in Ägypten am heutigen Palmsonntag getötet worden. Über 120 wurden verletzt. In der koptischen Kirche Mar Gigis in der Stadt Tanta, nördlich von Kairo, war während der Messe ein Sprengsatz explodiert, der offenbar in der Nähe des Altars platziert war.
Anzeige

Wallasch, Medien, Gesicht

KAIRO. Mindestens 41 Christen sind bei zwei Terroranschlägen gegen Kirchen in Ägypten am heutigen Palmsonntag getötet worden. Dutzende wurden verletzt. In der koptischen Kirche Mar Gigis in der Stadt Tanta, rund 80 Kilometer nördlich von Kairo, war am Vormittag während der Messe ein Sprengsatz explodiert, der offenbar in der Nähe des Altars platziert war. Dabei starben bisher mindestens 30 Menschen. 60 weitere wurden verletzt.

Am Mittag explodierte eine Bombe vor der Markuskirche im nordägyptischen Alexandria, tötete elf Christen und verletzte mindestens 66. Mittlerweile hat sich die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu den Anschlägen bekannt.

Unter den Toten ist nach Informationen der englischsprachigen Zeitung Egypt Independent auch ein Polizist, der einen Terroristen an der Detonation des Sprengsatzes hindern wollte. Laut einem Bericht der staatlichen ägyptischen Zeitung Al-Ahram befand sich der Papst der koptischen Kirche, Tawadros II., zum Zeitpunkt der Explosion in dem Gotteshaus. Christen in aller Welt feiern heute am Palmsonntag den Einzug Jesu Christi in Jerusalem. Mit dem Palmsonntag beginnt auch die Karwoche.

Oberster sunnitischer Geistlicher verurteilt den Terroranschlag

Zuletzt hatte es im Dezember vergangenen Jahres einen Terroranschlag auf eine Kirche in Kairo gegeben, bei dem 25 Gläubige ums Leben gekommen waren. Im Februar sahen sich die auf der Sinai-Halbinsel lebenden Christen gezwungen, das Gebiet nach zahlreichen Übergriffen der Terrororganisation IS zu verlassen. 

Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi berief eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts ein. Der höchste sunnitische Geistliche des Landes, Imam Ahmed El-Tayeb von der Al-Azhar-Moschee, sprach den Opfern sein Mitgefühl aus und verurteilte den „terroristischen Angriff“, der die Einheit des ägyptischen Volkes zerstöre. In Ägypten leben rund neun Millionen koptische Christen. Das sind etwa mehr als zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. (tb)

Menschen versammeln sich nach dem Terroranschlag vor der koptischen Kirche in Tanta Foto: picture alliance / AA
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag