WIEN. Die Zahl der sexuellen Übergriffe ist in Österreich im Vorjahr stark angestiegen. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) gab bei der Präsentation der Kriminalitätsstatistik einen Zuwachs von 55,5 Prozent bekannt. Jeder zweite Tatverdächtige stammte dabei aus einem fremden Herkunftsland. Vor allem bei den angezeigten Asylbewerbern gab es einen Anstieg von 45 Prozent.
Während 2007 rund 380 Anzeigen wegen sexueller Belästigung oder öffentlicher geschlechtlicher Handlungen eingingen, waren es nach Angaben der Bundespolizei im Vorjahr 655. Der Anteil der fremden Tatverdächtigen stieg dabei von 36,3 Prozent auf 50,9 Prozent.
Zahl der fremden Tatverdächtigen gestiegen
Die Bundespolizei stellte bei der Präsentation der Kriminalstatistik auch einen Zusammenhang mit der Ausweitung des entsprechenden Straftatbestandes her. Seit dem 1. Januar 2016 ist auch das sogenannte „Po-Grapschen“, also auch die „körperliche Belästigung im Bereich der sexuellen Sphäre“ strafbar.
Die Zahl der angezeigten Asylbewerber ist allerdings auch in anderen Kriminalitätsbereichen stark angestiegen. Insgesamt von 14.458 tatverdächtigen Personen im Jahr 2015 auf 22.289 im Vorjahr.
Gesamt ist die Kriminalität in der Alpenrepublik um 5,2 Prozent auf 205.219 angezeigte Fälle gestiegen. Einen Rückgang gab es laut Statistik nur bei Wohnungs- und KFZ-Einbrüchen. (vi)