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Politische Korrektheit: Kino in Tennessee nimmt „Vom Winde verweht“ aus dem Programm

Politische Korrektheit: Kino in Tennessee nimmt „Vom Winde verweht“ aus dem Programm

Politische Korrektheit: Kino in Tennessee nimmt „Vom Winde verweht“ aus dem Programm

Vom Winde verweht
Vom Winde verweht
Filmszene aus „Vom Winde verweht“ Foto: picture alliance/Everett Collection
Politische Korrektheit
 

Kino in Tennessee nimmt „Vom Winde verweht“ aus dem Programm

Ein Kino im US-Bundesstaat Tennessee hat den Film „Vom Winde verweht“ aus seinem Programm entfernt. Als Grund geben die Verantwortlichen des historischen Filmpalasts in Memphis an, der Streifen sei „kulturell unsensibel“. Das Kino zeigte den Klassiker mit Vivien Leigh in der Hauptrolle seit 34 Jahren in seinen Räumlichkeiten.
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MEMPHIS. Ein Kino im US-Bundesstaat Tennessee hat den Film „Vom Winde verweht“ aus seinem Programm entfernt. Als Grund geben die Verantwortlichen des historischen Filmpalasts in Memphis an, der Streifen sei „kulturell unsensibel“. Das Kino zeigte den Klassiker mit Vivien Leigh in der Hauptrolle seit 34 Jahren in seinen Räumlichkeiten.

Als eine Organisation, die „unterhalten, weiterbilden und aufklären“ wolle, könne das Orpheum-Kino keinen Film zeigen, „der gegenüber einer breiten Schicht der ortsansässigen Bevölkerung unsensibel“ sei, sagte Präsident Bret Batterson. Zwei Drittel der Einwohner von Memphis sind Afroamerikaner.

Kritische Stimmen auf Facebook

Als Grund verweist Batterson auf die Ereignisse in Charlottesville und die anschließende Diskussion um Denkmäler zu Ehren von Südstaaten-Soldaten: „Das ist eine Sache, die wir jedes Jahr hinterfragt haben, aber der Sturm in den sozialen Medien in diesem Jahr hat es entschieden.“ Zudem sei die Beliebtheit des Films in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Auf der Facebook-Seite des Kinos protestierten aufgebrachte Nutzer gegen die Entscheidung: „Das ist das Dümmste, was ich in letzter Zeit gehört habe und glaubt mir, es gab einige dumme Sachen, die in letzter Zeit im Namen des Rassismus passiert sind.“

Ein weiterer schrieb: „Jetzt zensieren wir also schon Kunst? Was ist los? Es ist doch nur ein Film. Wenn er Euch nicht gefällt, dann schaut ihn eben nicht.“ Ein dritter gab sich nachdenklich: „Wir leben in einer gefährlichen Zeit, wenn Bücher und Filme verbannt werden. Das macht mir Angst.“ Bereits vor zwei Jahren hatte sich der amerikanische Filmkritiker Lou Lumenick in einem Beitrag für die New York Post gegen die weitere Aufführung des Films ausgesprochen, den er als „subtil rassistisch“ bezeichnete, da er die Sklaverei romantisiere.

Zudem gab es auf der Facebook-Seite auch Boykottaufrufe gegen das Orpheum.„Vom Winde verweht“ ist ein Südstaatendrama aus dem Jahr 1939, das zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs (1861 bis 1865) spielt. Es ist die Verfilmung eines gleichnamigen Romans von Margaret Mitchell, der drei Jahre früher erschienen war. Die afroamerikanische Schauspielerin Hattie McDaniel, die in dem Film die Rolle der „Mammy“ spielte, gewann dafür den Academy Award für die beste Nebendarstellerin – die erste Schwarze, der diese Auszeichnung zuteil wurde. (tb)

Filmszene aus „Vom Winde verweht“ Foto: picture alliance/Everett Collection
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