PARIS. Mutmaßlich linksextreme Attentäter haben in der Nacht einen Brandanschlag auf das Wahlkampfbüro der französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen in Paris verübt. Dabei wurde die Tür beschädigt. Zudem schlugen die Täter ein Fenster des Gebäudes nahe des Triumphbogens ein und besprühten die Hauswand mit Graffiti. Nach Auskunft der Polizei handelt es sich bei dem Brand „wahrscheinlich um einen kriminellen Akt, nicht um einen Unfall“ , berichtet France 24.
Mittlerweile hat sich eine Gruppe mit dem Namen „Ausländerhaß bekämpfen“ zu der Tat bekannt und gedroht, bis zum Wahltag weitere solcher Anschläge zu begehen. „Ich kann mir vorstellen, daß das von einer kleinen linken Gruppe kommt“, hieß es in einer Stellungnahme Le Pens. „Diese Extremisten fühlen sich seit einigen Monaten, als könnten sie machen, was sie wollten.“ Der französische Innenminister Matthias Fekl verurteilte die „inakzeptable Tat“. Die demokratische Debatte müsse an der Wahlurne geführt werden.
Le Pen vor Macron
In einer jüngsten Umfrage kann Le Pen mit 23,5 Prozent ihre Spitzenposition knapp vor dem früheren Wirtschaftsminister Emmanuele Macron verteidigen, der auf 22,5 Prozent kommt. Auf dem dritten Platz liegt der Kandidat der Republikaner, François Fillon (19 Prozent) dessen Kandidatur seit Wochen von Korruptionsvorwürfen und einem Ermittlungsverfahren gegen ihn überschattet wird.
An vierter Stelle rangiert der unabhängige Sozialist Jean-Luc Mélenchon (18,5 Prozent). Der Bewerber der derzeit regierenden Sozialistischen Partei, Benoît Hamon, liegt mit 8,5 Prozent abgeschlagen auf dem fünften Rang. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl findet am 23. April statt, eine mögliche Stichwahl am 7. Mai.(tb)v