RALEIGH. Der Streit um Toilettenregeln für Transsexuelle in North Carolina spitzt sich weiter zu. Das amerikanische Justizministerium hat Klage gegen den US-Staat eingereicht, weil dessen Gouverneur Pat McCrory trotz einer Warnung der Behörde am Transgender-Gesetz festhält, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Kurz zuvor hatte der Bundesstaat die Regierung in Washington verklagt, nachdem die Obama-Administration dem Bundesstaat gedroht hatte, Subventionen für Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen zu stoppen.
Das am 23. März in Kraft getretene Gesetz schreibt Transsexuellen vor, in öffentlichen Gebäuden jene Toiletten aufzusuchen, die mit dem Geschlechtsvermerk in ihrer Geburtsurkunde übereinstimmen. Dies hatte für internationale Empörung gesorgt. Befürworter des Gesetzes befürchten mögliche sexuelle Übergriffe durch andere WC-Besucher, wenn diese nicht aufgrund des Geschlechts getrennt sind.
Musikstars sagen Konzerte ab
„Das Gesetz und mit ihm der Gouverneur haben North Carolina in direkten Gegensatz zu den Anti-Diskriminierungsgesetzen des Bundes gesetzt“, sagte die amerikanische Justizministerin Loretta Lynch. Es handele sich um „staatliche Diskriminierung von Transgender-Menschen“.
Mehrere Prominente und Unternehmen strichen ihre Aktivitäten in dem Bundesland. So sagten Rockstar Bruce Springsteen und die Musiker von Pearl Jam haben aus Protest Konzerte in North Carolina ab. PayPal hat die Ankündigung, ein Betriebszentrum mit 400 Angestellten zu eröffnen, zurückgezogen. Die Deutsche Bank hat den Stellenausbau in North Carolina gestoppt, da sie eine Diskriminierung von Transsexuellen befürchtet. (ls)