IDOMENI. Hunderte Asylsuchende haben am Montag die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien gestürmt. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die aggressiven Asylsuchenden zurückzudrängen. Laut der österreichischen Kronen Zeitung setzten die Angreifer dabei gezielt Kinder als menschliche Schutzschilde ein. Das Blatt sprach von einem „inszenierten Sturm auf Mazedoniens Grenzzaun“.
Hintergrund der Auseinandersetzungen waren Gerüchte, wonach Mazedonien seine Grenze wieder für alle Asylsuchenden geöffnet habe. Die mazedonische Polizei dementierte dies. Derzeit darf nur eine gewisse Zahl von Irakern und Syrern die Grenze überschreiten und weiter nach Norden reisen.
Weniger Personen auf der Balkanroute
Alle anderen Staatsangehörigen und Personen ohne Pässe werden abgewiesen. Seit Tagen nimmt deswegen der Druck auf die Grenze zu. Tausende zumeist aus Nordafrika stammende Personen stauen sich am wichtigsten Grenzübergang in Idomeni. Insgesamt sollen in Griechenland deswegen rund 25.000 Asylsuchende festsitzen.
Unterdessen gehen die Zahlen von Asylsuchenden auf der sogenannten Balkanroute in Richtung Deutschland und Österreich zurück. In den vergangenen Tagen seien in Kroatien und Slowenien 1.000 Personen registriert worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Hintergrund sind die zunehmenden Anstrengungen der Westbalkanstaaten und Österreichs, den Asylbewerberzustrom zu drosseln.
Die Regierung in Athen hatte diese Maßnahmen scharf kritisiert und von einem „feindseligen Akt“ gesprochen. Das Land befürchtet, unter dem Ansturm von Asylbewerbern zusammenzubrechen. Aus Protest gegen das Vorgehen Österreichs, rief die griechische Regierung ihren Botschafter aus Wien zurück. (ho)