BRENNER. Die Polizei hat nach gewalttätigen Ausschreitungen bei einer Demonstration gegen Grenzschließungen in Europa Ermittlungen gegen einige Teilnehmer eingeleitet. Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA sei ein italienischer Staatsbürger wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen und einvernommen worden. Zudem wolle die österreichische Polizei gemeinsam mit dem italienischen Staatsschutz das Videomaterial auswerten, teilte ein Beamter der demnach mit.
Bei der Kundgebung am Sonntag am Brenner war es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Linksextremen gekommen. „Zunächst verlief die Demonstration mit geschätzten 500 Teilnehmern friedlich, gegen Ende attackierte aber eine Gruppe von rund 50 Aktivisten österreichische Beamte“, sagte ein Polizist der Nachrichtenagentur APA. Insgesamt sind bei der Veranstaltung in Tirol drei Polizisten verletzt worden. 15 weitere klagten über die Folgen von Pfefferspray, berichtete das Nachrichtenportal Unsertirol24 (UT24). Auch 15 Teilnehmer der Kundgebung mußten nach dem Einsatz von Pfefferspray von Sanitätern behandelt werden.
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Nach dem Überschreiten der Grenze entzündeten einzelne Teilnehmer laut Polizeiangaben bengalische Feuer und besprühten Häuser, Verkehrsschilder und Ortstafeln mit Lackfarbe. Nachdem rund 30 Linksaktivisten aus dem Protestzug ausgebrochen waren und die Sperrungen überstiegen hatten, löste die Polizei die Kundgebung auf.
Zuvor hatte ein Personenzug eine Notbremsung einleiten müssen, weil einige Demonstranten auf die Gleise liefen. Durch den Einsatz der bengalischen Feuer war zudem ein kleiner Böschungsbrand verursacht worden, berichtete UT24.
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— Awakening Photo (@awakeninginfo) 3. April 2016
Unterdessen löste die Teilnahme der stellvertretenden Regierungschefin Tirols, Ingrid Felipe (Grüne Tirol) und der Südtiroler Landtagsabgeordneten Hans Heiss und Riccardo dello Sbarba (beide Grüne) Kritik aus. Für die Tiroler FPÖ beweise die Teilnahme Felipes an der Kundgebung, daß „die Tiroler Grünen mit dem radikalen gewalttätigen linksextremen Rand liebäugeln“, sagte Landesparteichef Markus Abwerzger. Felipe distanzierte sich daraufhin auf APA-Nachfrage von jeglicher Gewalt. (ls)