CARACAS. Der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López ist am Donnerstagabend in der Hauptstadt Caracas zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht warf ihm Anstachelung zur Gewalt und Verschwörung vor und verurteilte ihn zu 13 Jahren, neun Monaten und sieben Tagen Gefängnis, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Sein Anwalt kündigte an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.
López hatte im Februar 2014 zu Demonstrationen gegen die sozialistische Regierung unter Präsident Nicolás Maduro aufgerufen. Damals kam es zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei, bei denen 43 Menschen ums Leben kamen und rund 800 verletzt wurden. Neben López standen auch drei Studenten vor Gericht. Sie wurden zu Hausarrest verurteilt.
López’ Parteifreunde kritisierten den Schuldspruch. „Diese Entscheidung sollte uns noch mehr Kraft geben. Nichts und niemand kann den Wechsel in Venezuela stoppen“, schrieb der politische Koordinator der Oppositionspartei Voluntad Popular, Carlos Vecchio, einem FAZ-Bericht zufolge auf Twitter. Die Regierungsgegner hatten nach eigenen Angaben gegen die hohe Kriminalität im Land sowie gegen die Regierung demonstriert. Diese wertete die Proteste jedoch als Staatsstreich. (fl)