PARIS. Bei einem Anti-Terror-Einsatz gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Terroranschläge sind am Mittwoch in Paris mehrere Islamisten getötet worden. Eine Frau sprengte sich unmittelbar nach dem Eindringen von Sicherheitskräften in eine Wohnung in die Luft. Ein anderer Verdächtiger wurde von einem Scharfschützen erschossen. Sieben Personen wurden festgenommen.
Gleichzeitig belagern Polizei und französisches Militär derzeit eine weitere Wohnung im Stadtteil Saint Denis im Norden der französischen Hauptstadt. Dort sollen sich ein oder mehrere mutmaßliche Islamisten verschanzt haben. Laut französischen Medien kam es zu Schießereien, bei denen drei Polizisten verletzt wurden. Ziel des Einsatzes war der 28 Jahre alte Abdelhamid Abaaoud. Der Marokkaner mit belgischem Paß gilt als Drahtzieher der Terroranschläge von Paris mit etwa 130 Toten am vergangenen Freitag.
Terror-Drahtzieher reiste quer durch Deutschland
Zuletzt soll er für den Islamischen Staat (IS) in Syrien gekämpft haben. Er stand bereits längere Zeit im Visier westlicher Geheimdienste. Wie es Abaaoud gelingen konnte, unerkannt von Syrien zurück nach Frankreich zu reisen, ist derzeit noch unklar. Einer der Attentäter war jedoch als Flüchtling Anfang Oktober nach Griechenland gereist und später über die Balkanroute weiter nach Paris gelangt.
Bekannt ist daß Abaaoud am 9. September mit zwei Begleitern ungehindert von Deutschland nach Österreich einreiste. Bei einer Verkehrskontrolle gab er an, er wolle Urlaub in Österreich machen. Weitere arabischstämmige Attentäter lebten in Brüssel. Dort war es bereits Anfang der Woche zu mehreren Anti-Terror-Razzien gekommen, bei denen mindestens eine Person festgenommen wurde. (ho)