BRÜSSEL. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz steht im Verdacht der Vetternwirtschaft. Der Spitzenkandidat der Sozialisten für die EU-Wahl habe „hohe Posten in der Parlamentsverwaltung parteipolitisch mit Günstlingen“ besetzt, sagte die EU-Abgeordnete Inge Gräßle (CDU) dem Spiegel.
Der Haushaltsausschuß im EU-Parlament warf Schulz vor, fünf seiner Mitarbeiter seien künftig als Generaldirektoren und Direktoren in der Verwaltung des Europäischen Parlaments vorgesehen. Ein Generaldirektor in der Verwaltung der Europäischen Union verdient derzeit mehr als 15.500 Euro netto im Monat. Sozialversicherungsabgaben und Steuern betragen für die Beamten nur etwa 15,5 Prozent.
Schulz selbst wies die Vorwürfe zurück. „Meine Amtsführung ist strikt und klar nachvollziehbar getrennt von meinen anderen Aktivitäten und wird jeder Überprüfung standhalten.“ Die Vorwürfe seien ein wahltaktisches Manöver der Christdemokraten vor der EU-Wahl. (ho)