MOSKAU. Die Eingreiftruppen des Innenministeriums der Russischen Föderation ODON tragen erneut den Namen des Tscheka-Gründers Felix Dscherzynski. Einen entsprechenden Erlaß unterzeichnete Präsident Wladimir Putin, wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass am Montag vermeldete.
Die Namensverleihung erfolgte für „massenhaften Heroismus und Tapferkeit“ bei der „Verteidigung des Vaterlandes und der staatlichen Interessen unter den Bedingungen bewaffneter Konflikte“ sowie für die „Verdienste um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Staates“, heißt es dazu auf der Netzseite des russischen Innenministeriums. Zu den Aufgaben der ODON-Truppen gehören laut Beschreibung die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in Moskau und dem Gebiet Moskau, der Kampf gegen Terrorismus und Extremismus sowie im Kriegsfall der Schutz staatlicher Einrichtungen.
Zahlreiche antibolschewistische Aufstände niedergeschlagen
Der Truppenverband war 1924 als „Division zur Besonderen Verwendung“ des Geheimdienstes OGPU zur Absicherung der Herrschaft der Bolschewiki gegründet worden und erhielt nach dem Tod des Tscheka-Gründers 1926 dessen Namen. Die umgangssprachlich „Division Dscherzynski“ genannten Truppen wurden in den dreißiger Jahren zur Niederschlagung antibolschewistischer Bewegungen insbesondere in Mittelasien und im Winterkrieg gegen Finnland eingesetzt. Ihre Soldaten bewachten die Konferenzen von Jalta und Potsdam.
Im Februar 1994 verschwand der Name Dscherzynskis aus der Bezeichnung. Die Eingreiftruppen trugen seitdem den offiziellen Namen „Schukow-Lenin-Oktoberrevolution-Rotbannerdivision“. Dem Verband gehören nach offiziellen Angaben mehr als 10.000 Mann an. In der Russischen Föderation sind 1.342 Straßen und Plätze nach Felix Dscherzynski benannt (Stand 31. Dezember 2013). (ru)
