BRÜSSEL. Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben sich mit mehreren arabischen Staaten auf ein gemeinsames Wiederaufbauprogramm für den Gaza-Streifen geeinigt. Demnach werden für den Küstenstreifen 4,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Zusätzlich zu den 450 Millionen Euro von der EU beteiligt sich Deutschland mit weiteren 50 Millionen Euro aus der Staatskasse. Die Vereinigten Staaten steuern rund 168 Millionen Euro bei. Größter Geber ist mit 792 Millionen Euro Katar.
„Nach fünf Wochen Krieg und Zerstörung sind die Menschen in Gaza dringend auf unsere Hilfe für den Wiederaufbau angewiesen“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Es müsse jedoch ausgeschlossen werden, daß radikale Palästinenserorganisationen wie die Hamas das Geld zur Wiederaufrüstung nutzten.
Israel bekundet Unterstützung
„Niemand will Infrastruktur aufbauen, nur damit sie kurz darauf wieder zerstört wird. Deshalb muß ein nachhaltiger Waffenstillstand zweierlei sicherstellen: Gaza darf nicht mehr von der Hamas und anderen Extremisten als Waffenlager mißbraucht werden“, betonte Steinmeier.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman unterstrich, daß der Gaza-Streifen ohne israelische Unterstützung nicht wiederaufgebaut werden könne. Solange es „um die Reparatur der zivilen Infrastruktur“ gehe, sei dies „auch im israelischen Interesse“, sagte Lieberman.
Während des Krieges zwischen der Hamas sowie anderen radikalislamischen Gruppen und Israel sollen laut Angaben der Vereinten Nationen 18.000 Häuser im Gaza-Streifen beschädigt oder zerstört worden seien. Nachdem Israel immer wieder mit Raketen angegriffen wurde, ließ die Regierung in Tel Aviv mehr als 5.000 Ziele in dem Gebiet beschießen. Etwa 2.100 Palästinenser und mehr als 70 Israels kamen dabei ums Leben. (ho)