WASHINGTON. Die Menschenrechtsorgansation Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen das FBI. Die amerikanische Bundespolizei soll Moslems nach dem 11. September zu islamistischen Terroranschlägen angestachelt und dafür bezahlt haben.
Andrea Pasow, die stellvertretende Leiterin der Menschenrechtsorganisation in Washington, sagte bei der Vorstellung eines Berichtes: „Einige dieser Leute hätten nie ein Verbrechen begangen, wenn es nicht den anspornenden, auffordernden und manchmal für terroristische Aktionen bezahlenden Rechtsstaat gäbe.“ Sie forderte die US-Regierung auf, Moslems nicht länger als „Terroristen in Wartestellung“ zu betrachten.
Für die 214seitige Studie „Illusion von Gerechtigkeit: Menschenrechtsverstöße in US-Anti-Terrorprozessen“ wurden 27 Fälle untersucht und 215 Interviews geführt. „In einigen Fällen könnte das FBI selbst aus rechtschaffenen Bürgern Terroristen gemacht haben“, heißt es darin.
Exemplarisch nennt die Organisation den Fall von Rezwan Ferdaus. Dieser wurde zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl er mentale Probleme habe, so Human Rights Watch. Die Bundespolizisten haben Ferdaus über einen Mittelsmann dazu gebracht, einen Anschlag auf das Pentagon und das Capitol zu planen. Das FBI hat auch die Waffen geliefert und die Fahrkosten übernommen. (rg)