WASHINGTON. Der US Postal Service überwacht den gesamten Briefverkehr der Vereinigten Staaten und speichert die sogenannten Metadaten. Dazu werden sämtliche Briefumschläge, die über den staatlichen Postdienst verschickt werden, abfotografiert und gespeichert.
Das Mail Isolation Control Tracking Programm speichert die Namen und Adressen, die auf dem Umschlag stehen. Diese Daten werden auf Anfrage in der Regel an staatliche Stellen wie Geheimdienste oder die Bundespolizei FBI weitergegeben. Insgesamt wurden allein im vergangenen Jahr 160 Milliarden Datensätze abgespeichert.
„Albtraum Post“
Das Programm wurde eingerichtet, nachdem bei Anthrax-Anschlägen 2001 fünf Menschen ums Leben gekommen sind. Der US Postal Service wollte sich der New York Times gegenüber nicht zu den Informationen äußern. Angeblich soll es einen Beschluß von Präsident George W. Bush aus dem Jahr 2007 geben, wonach obendrein das Öffnen der Post in Notfällen oder bei Auslandsangelegenheiten auch ohne richterlichen Beschluß möglich sei.
Bürgerrechtler und Netzaktivisten reagierten mit Unverständnis für diese Art der Überwachung. Der bayerische FDP-Abgeordnete Jimmy Schulz etwa twitterte: „Albtraum Post“. (rg)