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Demographie: Europäer bekommen weniger Kinder

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Osterprozession_A._Poertner_pixelio.de
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Demographie
 

Europäer bekommen weniger Kinder

Die europäische Rezession hat in zahlreichen Ländern zu einem Einbruch in der Geburtenstatistik geführt. Besonders dramatisch fiel der Geburtenrückgang in Spanien aus.
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Spanische Osterprozession: Dramatischer Geburtenrückgang durch Wirtschaftsrezession Foto: www.pixelio.de/A. Poertner

ROSTOCK. Die europäische Rezession hat in zahlreichen Ländern zu einem Einbruch in der Geburtenstatistik geführt. Zu diesem Schluß kommen Forscher des Max-Planck-Institutes für Demographische Forschung in Rostock. Besonders dramatisch fiel der Geburtenrückgang in Spanien aus. Bis zum Ausbruch der Krise 2008 stieg auf der iberischen Halbinsel die Geburtenzahl seit fast einer Dekade kontinuierlich jedes Jahr auf zuletzt 1,47 Kindern pro Frau an. 2009 sackte die Geburtenzahl auf 1,40 Kinder ab, zwei Jahre später lag sie sogar nur noch bei 1,36 Kindern.

Einen merklichen Einbruch der Geburtenraten gab es neben Spanien auch in Ungarn, Irland, Kroatien oder Lettland, wie die Forscher anhand von Daten der OECD und Eurostat aufzeigten. In anderen Ländern wie Tschechien, Polen, Großbritannien oder Italien stagnierte dagegen lediglich der zuletzt gemessene, leichte Aufwärtstrend. „Die Finanzkrise traf Europa damit zu einer Zeit, als die Geburtenraten in vielen Ländern gerade langsam wieder zu steigen begannen“, erläuterte eine Autorin der Studie, Michaela Kreyenfeld.

Junge Europäer gründen seltener Familien

Besonders betroffen von dem Geburteneinbruch ist laut Forscherteam vor allem die Altersgruppe der Europäer unter 25 Jahre. „Junge Menschen tun sich leichter, die Familiengründung zu überdenken, als ältere, die den biologischen Grenzen der Fruchtbarkeit schon näher sind“, sagte Kreyenfeld. Deutlich werde dies an der Zahl der Erstgeborenen. Während hier bei den über Vierzigjährigen keine Veränderung festzustellen ist, sind junge Europäer deutlich gehemmter, eine Familie zu gründen. Die Autorengruppe räumt allerdings ein, daß es in der Forschung umstritten ist, ob und wie wirtschaftliche Bedingungen die Fertilität beeinflussen.

Unverändert ist die Entwicklung in Ländern wie Deutschland, Österreich, der Schweiz, Rußland oder Litauen. Hier konnte keine Abhängigkeit von demographischer und wirtschaftlicher Entwicklung ausgemacht werden. Allerdings liegt auch hier die Geburtenzahl deutlich unter dem bestanderhaltenden Wert von 2,3 Kindern pro Frau. Wie in allen Jahren seit 1972 starben auch 2012 in Deutschland mehr Menschen als Kinder ge­boren wurden. Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, lag die Differenz im vergangenen Jahr bei 196 000, im Jahr 2011 bei 190 000. (FA)

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