ROM. Der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio ist am Mittwochabend zum neuen Papst gewählt worden. Als Namen entschied er sich für Franziskus, in Anlehnung an Franziskus von Assisi, der von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird und allgemein als Symbol für Demut und Bescheidenheit gilt. Bereits 2005, bei der Wahl Benedikts XVI., galt der Argentinier, der in Deutschland promoviert wurde, als Mitfavorit auf das Amt.
Bergoglio wurde 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Buenos Aires geboren. Der 76jährige Jesuit wurde 2001 von Papst Johannes Paul II zum Kardinal ernannt. Der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires wurde im Volksmund auch als „Kardinal der Armen“ bezeichnet und benutzte in Rom häufiger öffentliche Verkehrsmittel. Er ist das erste nichteuropäische Oberhaupt der katholischen Kirche seit Gregor III., der von 731-741 amtierte und der erste Papst, der vom amerikanischen Kontinent stammt.
Konservativer Theologe
Bei seiner Ansprache vor zehntausenden Pilgern auf dem Balkon des Petersdoms verbeugte sich Franziskus demonstrativ vor den Gläubigen und bat um ihren Segen und ihre Gebete. Bergoglio gilt als theologisch konservativ. 2010 kritisierte er die argentinische Regierung für die Legalisierung der Homo-Ehe.
Die Wahl war nötig geworden, nachdem Bergoglios Amtsvorgänger, Benedikt XVI., Ende Februar vom Papstamt zurückgetreten war. Der 85jährige nannte seine schwindenden Kräfte in Folge seines fortgeschrittenen Alters als Grund für den Rücktritt. (tb)