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Todesstrafe für „Ehebrecher“: Afghanistan erwägt Wiedereinführung von Steinigungen

Todesstrafe für „Ehebrecher“: Afghanistan erwägt Wiedereinführung von Steinigungen

Todesstrafe für „Ehebrecher“: Afghanistan erwägt Wiedereinführung von Steinigungen

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Todesstrafe für „Ehebrecher“
 

Afghanistan erwägt Wiedereinführung von Steinigungen

Die afghanische Regierung plant nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Wiedereinführung Steinigung für „Ehebrecher“. Die Vereinigung bezieht sich dabei auf eine Arbeitsgruppe im Justizministerium, die für die Scharia-Gesetzgebung verantwortlich ist.
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Nachgestellte Steinigung in London: Menschenrechtslage verschlechtert sich Foto: picture alliance/dpa

KABUL. Die afghanische Regierung plant nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Wiedereinführung Steinigung für „Ehebrecher“. Die Vereinigung bezieht sich dabei auf eine Arbeitsgruppe im Justizministerium, die für die Scharia-Gesetzgebung verantwortlich ist.

Bisher hatte die afghanische Regierung diese Form der Todesstrafe stets verurteilt. Zuletzt war in der Provinz Baghlan ein junges Pärchen wegen einer angeblichen außerehelichen Beziehung ermordet worden. Örtliche Stammesvertreter hatten die Steinigung des jungen Paares beschlossen. Der Vater des Mädchens habe die beiden daraufhin erschossen. Die Bundeswehr zog im Juni aus der Region ab.

Trotz internationaler Kritik und den wiederholten Beteuerungen der deutschen Politik, beim Afghanistan-Einsatz gehe es auch um die Verbesserung der Menschenrechte, bekennt sich das Land in seiner Verfassung seit 2004 zur Scharia. Die Steinigung war unter der Taliban-Herrschaft im Land bis 2001 weit verbreitet.

Amerikaner drohen mit Truppenabzug

„Die Geberländer müssen deutlich machen, daß internationale Unterstützung für die afghanische Regierung kein Blankoscheck ist“, sagte der Human-Rights-Watch-Funktionär Brad Adams. Die internationale Hilfe solle nicht dazu mißbraucht werden, um Rückschritte in die Taliban-Ära zu bezahlen.

Unterdessen droht bei den Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Regierung in Kabul über ein gemeinsames Sicherheitsabkommen ein Eklat. Die Amerikaner kündigten an, ihre Truppen aus dem Land abzuziehen, sofern Präsident Hamid Karsai den Vertrag nicht unterschreibe. Das Abkommen soll den Status und die Befugnisse der westlichen Truppen im Land regeln. Karsai verweigert bisher die Unterschrift. (ho)

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