WASHINGTON. Ron Paul ist aus dem Rennen um die amerikanische Präsidentschaft ausgestiegen. Der Republikaner teilte am Montag mit, er werde keinen weiteren Ressourcen für den Wahlkampf in den Bundesstaaten aufwenden, in denen noch gewählt wird.
Der langjährige Kongreßabgeordnete aus Texas war der letzte Mitbewerber von Mitt Romney im Kampf um die Nominierung der Republikaner. Er galt schon lange als chancenlos. Dennoch kam seine Entscheidung überraschend, denn seine Kandidatur wurde übereinstimmend als Versuch interpretiert, seine radikalliberalen Positionen vorwärtszubringen. Paul tritt für eine massive Reduzierung des Staates ein, für niedrigere Steuern und die Abschaffung vieler gesetzlicher Vorschriften. Außenpolitisch tritt er für Isolationismus ein.
Zu Beginn des Wahlkampfs machte Paul eine gute Figur. Zu seinen Vorteilen gehört, daß er über eine über das ganze Land verteilte Anhängerschaft verfügt. Anders als etwa Rick Santorum, der frühere Gouverneur von Pennsylvania. Paul wurde bei den Vorwahlen in Iowa zeitweise sogar als Favorit gehandelt, landete aber am Ende auf dem dritten Platz. In New Hampshire wurde er Zweiter. An diese Erfolge konnte er aber in den darauffolgenden Wochen nicht mehr anknüpfen.
Da Paul angekündigt hat, nicht mehr für das Repräsentantenhaus zu kandidieren, tritt er mit dem Ende der laufenden Legislaturperiode von der politischen Bühne ab. Beobachter rechnen nicht damit, daß er seinen Parteifreund Mitt Romney offiziell unterstützen wird.