LONDON. Die Ratingagentur Fitch prüft eine mögliche Herabstufung der Bonität Italiens. Gepaart mit dem umfangreichen Finanzierungsbedarf des Landes berge die hohe Staatsverschuldung große Risiken für den Euro, sagte Fitch-Abteilungsleiter für Länderratings, David Riley, auf einer Konferenz in London. Es fehle ein gemeinsamer europäischer „Brandschutzwall“.
Ein Risikoaufschlag italienischer Staatspapiere könne sich in Kombination mit einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts für das Land als besonders „explosiv“ erweisen, erklärte Riley der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones. Deshalb habe die Ratingagentur Italien auf die Beobachtungsliste für eine Herabstufung von derzeit A+ gesetzt. Wie Spanien droht dem Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaft nun ein Verlust von ein bis zwei Stufen auf der Ratingskala.
Nach Angaben von Fitch muß Frankreich, das ebenfalls wie Belgien, Italien, Spanien, Slowenien, Irland und Zypern auf der Überprüfungsliste steht, im Jahr 2012 keine Herabstufung befürchten. Dagegen gehen von Griechenland weiterhin Gefahren für die Euro-Zone aus, die auch ein Schuldenschnitt der privaten Gläubiger nicht banne, so Riley. Deshalb werde Fitch die Bonität Griechenlands demnächst von CCC auf Ramschstatus herabstufen. (cs)