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Nahost-Konflikt: Raketenangriff auf Tel Aviv

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Nahost-Konflikt: Raketenangriff auf Tel Aviv

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Nahost-Konflikt
 

Raketenangriff auf Tel Aviv

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Nach der Tötung von Hamas-Militärchef Ahmed Jabari am Mittwoch hat die islamistische Organisation bis zum Freitagmorgen mehr als 300 Raketen auf Ziele in Südisrael abgefeuert. Am Donnerstagabend war erstmals seit dem Golfkrieg 1991 Luftalarm in Tel Aviv zu hören.
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Batterie des israelischen Kurzstrecken- Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ Foto: wikimedia/ NatanFlayer mit CC-Lizenz https://bit.ly/7w8Qxp

GAZA. Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Nach der Tötung von Hamas-Militärchef Ahmed Jabari am Mittwoch hat die islamistische Organisation bis zum Freitagmorgen mehr als 300 Raketen auf Ziele in Südisrael abgefeuert. Am Donnerstagabend war erstmals seit dem Golfkrieg 1991 Luftalarm in Tel Aviv und den umliegenden Städten der Gush Dan Region zu hören.

Bilder von Kanal 10 des israelischen Fernsehens zeigten, wie Menschen Schutz in Bunkern suchten oder sich neben ihre Autos kauerten. Auch Premierminister Benjamin Netanyahu, der sich zum Zeitpunkt des Angriffs in Tel Aviv aufhielt, suchte einen Schutzraum auf. Über einen möglichen Einschlag gab es zunächst widersprüchliche Angaben. Kanal 10 erklärte, daß Angaben zu dem Angriff auf Tel Aviv der Militärzensur unterlägen. Spekuliert wird, daß die Rakete entweder im Süden Tel Avivs ins Meer fiel oder vom israelischen Abwehrsystem Iron Dome abgefangen wurde.

Islamischer Dschihad bekennt sich

Die Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ übernahm die Verantwortung für den Angriff. Anders als bei den Angriffen auf Beer Sheva und Ashdod, die mit Grad Raketen (Reichweite bis zu 50km) erfolgen, wurde für den Beschuß Tel Avivs erstmals eine Fajr-5 Rakete eingesetzt, die über eine Reichweite von etwa 75 Kilometer verfügt. Tel Aviv ist etwa 70 Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt. In Israel starben am Donnerstag drei Personen durch Raketenbeschuß. Im Gaza-Streifen kamen bis Freitagmorgen nach palästinensischen Angaben 19 Menschen ums Leben.

Unterdessen setzte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf den Gaza-Streifen fort. Allein in der Nacht zu Freitag wurden 250 Ziele beschossen, seit Beginn der Operation „Säule der Verteidigung“ waren es 500. Am Freitagmorgen wurde auch das Haus von Hamas Führer Ismail Haniyah bombardiert, der sich jedoch zum Zeitpunkt des Angriffs nicht dort aufhielt. Der israelische Verkehrsminister Israel Katz nannte gegenüber Yedioth Acharonot sowohl Haniyah als auch Hamas-Führer Mahmud al-Zahar „legitime Ziele“.

Vorbereitung auf Bodenoffensive läuft

Derzeit bereitet sich die israelische Armee auch auf eine mögliche Bodenoffensive vor. Dazu hat Verteidigungsminister Barak bereits 16.000 Reservisten einberufen. Auf die Frage nach einem möglichen Waffenstillstand antwortete ein hochrangiger Armee-Sprecher laut der Zeitung Haaretz: „Wir werden den Druck und die Angriffe auf Gaza aufrecht erhalten, bis die Hamas um einen Waffenstillstand bettelt.“

Am Freitagmorgen reiste der ägyptische Premierminister Hisham Kandil in den Gaza-Streifen, um dort mit hochrangigen Hamas-Offiziellen über die Eckpunkte eines möglichen Waffenstillstands zu sprechen. „Ägypten wird keinen Versuch aussparen, die Aggression zu stoppen und einen Waffenstillstand zu erzielen“, sagte Kandil während eines gemeinsamen öffentlichen Auftritts mit Haniyah. Zuvor hatten Hamas-Funktionäre Kritik am milden Ton der Ägypter gegenüber Israel geübt. Nach einem Bericht der ägyptischen Zeitung al Hayat soll die ägyptische Regierung vor Beginn der Auseinandersetzung die Hamas vor einer Eskalation der Raketenangriffe gewarnt haben.

Israel hatte angekündigt, unmittelbar nach der Einreise Kandils in den Gaza-Streifen die Angriffe vorübergehend einzustellen. Die Hamas feuerte dennoch am Morgen mehrere Salven auf Städte in Südisrael. (tb)

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