KOPENHAGEN. Die Lockerung der Ausländergesetzte durch die Mitte-Links-Regierung kostet die dänischen Steuerzahler mindestens 210 Millionen Euro im Jahr zusätzlich. Insbesondere durch den erwarteten starken Anstieg sogenannter „Familienzusammenführungen“, von 1.000 auf fast 3.000 im Jahr, werde der Staatshaushalt erheblich belastet, berichtet die Jyllands-Posten.
Auch das von der rechtskonservativen Vorgängerregierung beschlossene Punktesystem, mit dem Zuwanderer mit hohem Bildungsgrad und hoher Qualifikation bevorzugt wurden, wird Mitte des Jahres abgeschafft. Insgesamt wird das Zuwanderungsrecht in 29 Punkten geändert. So sollen Ausländer künftig einfacher, dauerhafte Aufenthaltsgenehmigungen und die Staatsbürgerschaft erhalten.
Die integrationspolitische Sprecherin der rechtsliberalen Partei Venstre, Inger Støjberg, kritisierte, damit habe die neue Regierung der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt ihr Versprechen gebrochen, die „robuste Ausländerpolitik“ Dänemarks nicht anzutasten. Die neuen Zuwanderer würden die Gesellschaft am Ende mehr Kosten, als sie ihr nützten. Venstre ist die stärkste Partei im dänischen Parlament und führt die Opposition an. (ho)