BRÜSSEL. Die EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hat sich für eine weitere Aufweichung der Visapolitik der Europäischen Union ausgesprochen. „Das visumfreie Reisen ist mehr als nur ein symbolischer Akt“, sagte die schwedische Politikerin am Mittwoch. Konkret forderte sie die Aufhebung der Visapflicht für 16 Inselstaaten, darunter etwa Osttimor, Trinidad und Tobago sowie Grenada.
Die Kommissarin erhofft sich dadurch eine Zunahme von „zwischenmenschlichen Kontakten“ und „bessere Wirtschaftskontakte“ zu den betroffenen Inselstaaten. Ziel sei es, Staatsangehörigen dieser Länder die Einreise in den Schengen-Raum zu erleichtern, damit diese etwa Familienangehörige besuchen können. Darüber hinaus sollen mehr als 300.000 britische Staatsangehörige, die ihren Wohnsitz vor allem in den Überseegebieten des Vereinigten Königreichs haben, leichter in die EU einreisen können.
Über den Kommissionsvorschlag müssen noch das EU-Parlament und der Rat der Europäischen Union abstimmen. Die Annahme gilt jedoch als sicher. Seit 2010 hob die EU bereits die Visumpflicht für Taiwanesen, Albanier und Bosnier auf. Dennoch stellten die die Schengen-Mitgliedsstaaten 2011 noch mehr als zwölf Millionen Visa aus. (ho)