AARHUS. Im Prozeß um das Attentat auf den dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard hat ein Gericht den 29 Jahre alten Angeklagten am Donnerstag für schuldig befunden. Der Somalier wurde wegen „versuchten Mordes“ und „versuchten Terrorismus“ verurteilt.
Das Strafmaß soll am Freitag verkündet. Dem Attentäter drohen Medienberichten zufolge eine lebenslange Freiheitsstrafe und anschließend die Abschiebung nach Somalia.
Westergaard war am 1. Januar 2010 in seinem Haus überfallen worden, konnte sich aber bis zum Eintreffen der Polizei in einem Sicherheitsraum einschließen. Vor Gericht beteuerte der Angeklagte, er hätte den 75jährigen nur erschrecken wollen. Die Richterin ging nicht auf die Argumentation ein und sprach im Urteil ausdrücklich von einem „Terrorakt“.
Immer wieder Gewalt gegen Karikaturisten
Die Mohammed-Karikaturen hatten 2005 zu wochenlangen Protesten in der islamischen Welt geführt, bei denen mehr als 100 Menschen starben. Seitdem gab es immer wieder Angriffe auf Karikaturisten.
Im Mai 2010 wurde der schwedischen Zeichner Lars Vilks während eines Vortrages an der Universität Uppsala von mehreren Moslems angegriffen. Zuletzt konnte ein Anschlag radikaler Islamisten auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten von der Polizei vereitelt werden.
2007 war es zu vermehrten Drohungen gegen Westergaard gekommen, unter anderem war eine Todesfatwa gegen ihn ausgesprochen worden. Seitdem stehen er und seine Frau unter ständigem Polizeischutz. (ho)