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Afghanistan: Nato-Abzugsplan in Gefahr

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Afghanistan
 

Nato-Abzugsplan in Gefahr

Die afghanischen Streitkräfte befinden sich in einem desolaten Zustand und sind ohne westliche Hilfe zum Scheitern verurteilt. Das geht aus einem Bericht des amerikanischen Rechnungshofes (Government Accountability Office) hervor.
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Afghanische Soldaten beim Unterricht Foto: GAO

WASHINGTON. Die afghanischen Streitkräfte befinden sich in einem desolaten Zustand und sind ohne westliche Hilfe zum Scheitern verurteilt. Das geht aus einem Bericht des amerikanischen Rechnungshofes (Government Accountability Office) hervor. Das 54seitige Dokument weckt Zweifel daran, daß die Nato-Staaten ihren Abzugsplan aus Afghanistan wie angekündigt einhalten können.

In dem Bericht, der auf der Einschätzung der Nato-Streitkräfte in Afghanistan beruht, heißt es, daß keine einzige Einheit der Afghanischen Nationalarmee (Ana) ohne die Führung durch amerikanische Armee eigenständig operieren kann. 2011 soll jedoch der Abzug der Amerikaner beginnen. Auch der Abzug der Bundeswehr soll 2012 einsetzen. Die Voraussetzungen dafür liegen jedoch nicht vor.

Sexueller Mißbrauch hat Tradition

2014 ist nach den Planungen der Nato die Übergabe der Kontrolle an die Ana vorgesehen. Die US-Regierung hat seit 2002 rund 15 Milliarden Euro in den Aufbau dieser Streitkräfte gesteckt. Jetzt stellt der Bericht der Regierungsbehörde fest, daß a) 86 Prozent der Armeeangehörigen Analphabeten sind, b) ein Viertel der Offiziersstellen frei sind und c) mehr als ein Viertel der Armeeangehörigen dem Dienst  fernbleiben.

Auch der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von unhaltbaren Zuständen bei der Ana: So seien in der Vergangenheit immer wieder junge Afghanen – die jüngsten nur neun Jahre alt  – in den Armeedienst aufgenommen worden. Sie hätten nur dem Zweck gedient, die Sollzahlen zu erreichen und seien als Sexsklaven mißbraucht worden. Der sexuelle Mißbrauch an Jungen gehe auf eine afghanische Tradition namens „Bacha Bazi“ zurück. (rg)

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