LONDON. Die Darstellung von Hexen mit schwarzen Kleidern verstärkt angeblich rassistische Vorurteile. Zu diesem Ergebnis kommt das Nursery World Magazine, eine Zeitschrift, die Eltern über frühkindliche Bildung berät und auch Leitfäden für Kindergärten zur Bekämpfung von Rassismus bei Zweijährigen herausgibt, berichtet der Telegraph.
Demnach assoziierten die Kleinkinder die schwarze Kleiderfarbe mit der Hautfarbe von Menschen und übertrügen so ihre Angst auf Dunkelhäutige. Anne O’Connor, die bereits die Behörden in Tower Hamlets und Newham in Gleichstellungsfragen beraten hatte, forderte statt dessen, Hexen künftig mit rosa Kleidung darzustellen und Feen in eher dunkleren Farbtönen.
Zugleich riet sie Kindergärten, weißes Papier zu vermeiden und dafür lieber welches aus „anderen Spektren der Hautfarben“ zu nutzen. Dieses, erklärte die „Expertin für Gleichstellung und Vielfalt“, vermeide nicht nur Rassismus, Sexismus und Altersdiskriminierung, sondern lehre die Kinder auch ihre Umgebung kritisch zu analysieren.
Kritik von Elterngruppen
Auf die Kritik von Elterngruppen, die ihr vorwarfen von Farben besessen zu sein und alle andere zu vernachlässigen, antwortete O’Conner, früher hätte man auch behindertengerechte Wege als „politisch korrekt“ abgetan. Heute wolle darauf jedoch keiner mehr verzichten. Zudem sei das Thema „unglaublich komplex“ und könne nicht einfach dargestellt werden.
Hintergrund ist eine Studie des emeritierten Professors Robert Winston. Dieser hatte in einem Experiment nachgewiesen, daß weiße Kinder eher Menschen ihrer eigenen Hautfarbe vertrauten. Dabei hatte sich herausgestellt, daß auch schwarze Kinder überproportional oft weniger Angst vor Weißen hatten, als vor Menschen mit schwarzer Hautfarbe. (ho)