ZÜRICH. Der ehemalige Schweizer Bundesrat und Vizepräsident der Schweizer Volkspartei (SVP), Christoph Blocher, hat Verständnis für den Unmut der Deutschen gezeigt, sich an den Zahlungen für Griechenland zu beteiligen.
„Man kann die Reaktionen nachvollziehen: Der deutsche Arbeiter muß zahlen, während viele Griechen mit 55 und übersetzten Renten in die Pension gehen und Dolce Vita pflegen“, sagte Blocher in einem Interview mit der Weltwoche.
„Nach dem Krieg durfte man nicht Deutscher sein, also war man Europäer“
Die Deutschen fühlten sich zu Recht ausgenutzt und könnten einem leidtun. „Nach dem Krieg durfte man nicht Deutscher sein, also war man Europäer. Die EU wurde so eine Art Ersatzidentität“, kritisierte der SVP-Politiker.
Die anderen Länder der EU forderten stets, daß die Deutschen zahlen müßten und hielten ihnen stillschweigend den verlorenen Krieg vor. Mittlerweile lebten in der Bundesrepublik aber Generationen, die weder einen Krieg angefangen noch verloren hätten. „Irgendwann muß das aufhören“, forderte Blocher. (krk)